Samra und Sabina reisten im April aus Wien nach Syrien.
Sie waren zwei der ersten „Dschihad-Teenager“, die aus Österreich nach Syrien zogen: Die Wienerinnen Sabina S. (15) und Samra K. (16) verschwanden im April plötzlich aus Favoriten in den Kriegswahnsinn, schlossen sich den Kämpfern des Islamischen Staates (ISIS) an. Islamisten-Kreise in den sozialen Netzwerken melden nun den Tod von Sabina S.
In einer Moschee wurden die Mädchen von Unbekannten radikalisiert. Am 10. April reisten sie nach Syrien. Sabina soll dort einen Kämpfer aus Tschetschenien geheiratet haben. Später meldete sich das Duo im Netz: „Wir fürchten nicht den Tod. Der Tod ist unser Ziel“, schrieben sie via Facebook.
Theorien über Tod der Austro-Dschihadistin
Insider berichten von zwei Möglichkeiten, wie das junge Mädchen gestorben sein könnte:
- Kampfflugzeuge des syrischen Diktators Bashar al-Assad fliegen täglich Luftangriffe auf ISIS-Stellungen, vor allem im Norden und Osten des Landes. Erst vor einer guten Woche soll der Steirer Abdul Wahab Shami beim Bombardement eines Krankenhauses auf diese Weise umgekommen sein – ÖSTERREICH berichtete.
- Ein Gutteil der Kämpfe findet aber am Boden statt. ISIS kämpft an mehreren Fronten – gegen die Assad-Armee im Süden, gegen Kurdenmilizen im Osten. Hier könnte Sabina an der Seite von ISIS-Kämpfern in den tödlichen Kugelhagel geraten sein.
Das Innenministerium bestätigt, von dem Todesgerücht zu wissen. Die Eltern wurden informiert, bestätigt ist das aber nicht. „Wir stehen in Verbindung mit ausländischen Geheimdiensten“, so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (siehe unten). Weit über 100 Gotteskrieger haben sich nach Syrien und in den Irak aufgemacht, bereits dreißig davon sind laut Innenministerium gefallen. Nun will die Politik reagieren, um zu verhindern, dass noch mehr in den Tod ziehen.
Mikl-Leitner: "Sind mit Geheimdiensten in Kontakt"
ÖSTERREICH: Gerüchten zufolge soll eine Kämpferin aus Österreich im Dschihad gestorben sein …
Johanna Mikl-Leitner: Ich kann das nicht bestätigen. Wir stehen in Verbindung mit den Behörden und den ausländischen Geheimdiensten und wollen jetzt einmal klare Fakten. Das ist eine äußerst sensible Sache.
ÖSTERREICH: Wissen die Eltern des Mädchens davon?
Mikl-Leitner: Ja, die Eltern wurden von uns informiert und werden jetzt von Experten betreut.
ÖSTERREICH: Beide Mädchen sollen um Wiener Moscheen rekrutiert worden sein. Was unternimmt der Verfassungsschutz dagegen?
Mikl-Leitner: Der Fokus der Ermittlungen liegt dort, wo Radikalisierung erfolgt. Verdächtige Personen, die sich in und außerhalb von Moscheen bewegen, stehen unter Beobachtung.