Ö3-Interview

Babler hat bei der Jagd Fasane geschossen

07.07.2024

SPÖ-Chef Andreas Babler ist Pächter einer Jagdgenossenschaft. Außerdem hat Babler bei einer Jagd Fasane geschossen.

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© Hitradio Ö3 / Donaubauer
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SPÖ-Chef Andreas Babler hat Fasane geschossen, sagte er im Ö3-Interview „Frühstück bei mir“. Seit etwa 20 Jahren ist er Mitpächter „einer kleinen Genossenschaftsjagd“.

Das Revier soll in Niederösterreich im Bezirk Mödling liegen. Im Wiener Wald hatten schon die Habsburger Kaiser ihre Jagdgründe. Babler hat einen Jagdhund, die Magyar-Vizsla-Hündin „Ika“.

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"Seit zwei Jahren nicht mehr jagen"

Im Interview sprach Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl an, dass Babler eine Jagd besitze und früher oft jagen war. „Schon seit zwei Jahren nicht mehr“, antwortete Babler, dem das Thema laut Stöckl
unangenehm war.

Reh-Jagd? Babler sagte, er sei Pächter „einer kleinen Genossenschafts-Jagd“. Dort habe er Fasane geschossen. Ob er auch Rehe geschossen habe? „Daran erinnere ich mich nicht mehr, das ist schon lange her.“

SPÖ-Jäger. Neben Babler ist der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer Jäger. Der ließ einmal ein geladenes Jagdgewehr im Porsche liegen. Babler hingegen zeigte sich bisher in der Öffentlichkeit nur mit Pfeil und Bogen als Robin Hood.

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Beim Ö3-Sommergespräch in „Frühstück bei mir“ traf SPÖ-Chef Andreas Babler Moderatorin Claudia Stöckl am Sonntag in einer ehemaligen Werkstätte in Traiskirchen. Abgeblätterte Farbe an den Wänden, reichlich gedeckter Frühstückstisch.

Der 51-jährige Niederösterreicher hat im Gespräch auch Bilanz über sein erstes Jahr als Bundesparteiobmann der SPÖ gezogen und sprach über interne Querelen und den Versuch, Einigkeit herzustellen.

Privates als Kraftquelle

Seit über 14 Jahre lebt Babler in Ehe mit SPÖ-Gemeinderätin Karin Blum. "Die Familie ist meine Kraftquelle", sagte er. Dann kommen auch Ausflüge in die Natur mit dem Hund und Treffen mit Freunden, die ihm Energie geben. 

Babler: "Kritische Stimmen"

Kraft brauche er in der Politik, merkte Stöckl an. Babler habe auch interne Widersacher, sagte sie. "Wenn man viel verändert, gibt es auch kritische Stimmen", antwortete Babler.

"Kickl ist ein Problembär"

Den FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete Babler als Problembären: "Kickl ist ein Problembär." Die SPÖ sieht er aber nicht abgeschlagen. "Wir sind in einem offenen Dreikampf – wenige 10.000 Stimmen liegen zwischen uns. Die Nichtwähler machen mir Sorge. Die Menschen sollten beim politischen Prozess mitmachen, das entscheidet über ihr Leben", wünschte sich Babler eine große Teilnahme an der Nationalratswahl im Herbst. 

Es hat kein Treffen mit Doskozil gegeben

Babler sagte: "Ich habe Doskozil seit der Vorsitz-Wahl nicht mehr getroffen." Er wollte den Kontakt herstellen, schlussendlich gab es nur ein Telefonat. Claudia Stöckl fragte, ob es ein Treffen gegeben habe?

"Das hat es nicht gegeben. Es gibt eine klare Entscheidung von Hans Peter Doskozil nicht mehr in den Bundesgremien mitzuarbeiten. Das Treffen hat es nicht gegeben. Wir haben einmal miteinander telefoniert", sagte Babler.

"Kein persönliches Problem"

Doskozil konzentriere sich jetzt auf die Landtagswahl im Burgenland. "Es gibt ja kein persönliches Problem", meinte Babler. "Man hat das Gefühl, die Beziehung ist sehr frostig", warf Stöckl ein. „Überhaupt nicht“, verneinte Babler. 

"Falls Sie keinen Stimmenzuwachs haben, sollten Sie zurücktreten", erinnerte Stöckl an einen Doskozil-Rat an Babler. Der sagte, diese Worte seien allgemein gesprochen worden. Er wolle natürlich Wahlen gewinnen. 

Hat Babler einen HTL-Abschluss?

Fünf Jahre HTL habe er gemacht - aber ohne positiven Abschluss. Er habe die 5. Klasse "negativ abgeschlossen" und sei dann gleich arbeiten gegangen. Zuvor hatte Babler bei Stöckl erzählt - schon vor vielen Monaten - dass er die HTL abgeschlossen habe.  

Babler zu Querschüssen

Zu den Querschüssen in seiner Partei, unter anderem auch vom Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer, meinte Babler zu Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl: “Wenn Sie mich darauf ansprechen, auf diese Geschichte mit Zwischenrufen: Ich glaube, da müssen alle, die das tun und das sind ja nur mehr sehr wenige, darüber nachdenken, ob das gescheit ist oder nicht der Grund, warum so viele Menschen sagen: so ein System der Politik, wo es nur um Macht geht und um Posten, ist ein Grund sich abzuwenden.“

Als Mediator in der ebenfalls konfliktreichen Beziehung zwischen den Landeshauptleuten Michael Ludwig und Hans-Peter Doskozil möchte Babler nicht fungieren: „Ich bin nicht angetreten, um eine Gruppentherapie zu veröffentlichen, ich beschäftige mich nicht damit.“
 

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