bablere.png

oe24-Interview

Babler: "Kickl fällt vom hohen Ross"

Teilen

SPÖ-Chef will bei Wahl Platz 1 und sagt: "Kickl fällt vom hohen Ross"

oe24: Was planen Sie für Ihre Rede beim Parteirat am Samstag?
Andreas Babler: Ich möchte wenig verraten. Es geht um Verteilungspolitik und eine gerechte Wirtschaft. Ich präsentiere meine Vorschläge für die Nationalratswahl. Im Spitzenfeld der Liste setzen wir auf junge, kompetente Frauen aus verschiedenen Bereichen.

oe24: Sie haben die Wirtschaft als Thema genannt. Wo stehen Sie da?
Babler: Ich stehe für eine nachhaltige Standortpolitik mit guten Beschäftigungsverhältnissen. Damit auch in 10, 15 Jahren noch gute Arbeitsplätze in Österreich sind, müssen wir auch den Kampf gegen die Erderwärmung mitdenken. In Traiskirchen habe ich 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und viele Betriebe angesiedelt.

oe24: Sie sind also kein Wirtschaftsschreck?
Babler: Nein. Die Sozialdemokratie ist die einzige Partei, die in Zusammenhängen denkt. Auch die Absicherung, wenn Menschen krank werden oder einen Arbeitsunfall haben, gehört dazu. Auch eine faire Vermögensbesteuerung gehört dazu.

oe24: Sind Vermögenssteuern für Sie eine Koalitionsbedingung?
Babler: Das muss eine sein. Drei Viertel der Österreicher wollen Ver­mögenssteuern. Die fünf reichsten Familien haben so viel wie 50 % der Bevölkerung an Vermögen. Wir wollen den Faktor Arbeit entlasten. 98 % sollen profitieren, die 2 % der Superreichen können einen Beitrag leisten.

oe24: Was ist Ihr Wahlziel bei der Nationalratswahl?
Babler: Stärker werden. Die SPÖ soll stärkste Kraft werden. Nur so können wir ein drittes Mal Schwarz-Blau verhindern. Das muss das Ziel sein, denn nochmals eine ÖVP-FPÖ-Koalition wäre schlimm für das Land.

oe24.tv: Die FPÖ führt in Umfragen. Herbert Kickl erzählt, dass er bei Platz 1 auf jeden Fall den Regierungsbildungsauftrag will. Was wäre ein Plan B?
Babler: Zu Kickl sage ich nur so viel: Hochmut kommt vor dem Fall. Es ist eine wahnsinnige Arroganz, das zu behaupten, bevor gewählt worden ist. Bildlich gesprochen ist es gut möglich, dass Kickl vom hohen Ross fällt. Die Sozialdemokratie hat in den bisherigen Wahlgängen gute Ergebnisse gemacht. Die SPÖ hatte jüngst in Innsbruck ein sensationelles Ergebnis.

oe24.tv: Nach der Wahl könnten sieben Parteien ins Parlament einziehen. Welche Koalition wollen Sie?Babler: Ich überlege mir verschiedene Koalitionsformen ... Und ich möchte den Führungsanspruch der SPÖ behaupten. Ich bin der Einzige, der Herbert Kickl stoppen kann. Die Absolute wird sich wahrscheinlich nicht ausgehen, aber ich möchte stabile Verhältnisse. Natürlich gibt es jetzt mehr Mitbewerber mit KPÖ und möglicherweise der Bierpartei. Leistbares Wohnen ist ein Kernthema für die Sozialdemokratie. Ich stehe mit der SPÖ für einen Richtungswechsel, hin zu einem gerechten Land.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten