Die Zahl der Muslime in Österreich steigt schon bald auf eine Million. Nach dem Minarett-Entscheid in der Schweiz wird bei uns heiß debattiert.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft kommt nicht aus den Schlagzeilen. Der Schweizer Minarett-Entscheid sorgte auch bei uns für hitzige Polit-Diskussionen. Jetzt sorgt die muslimische Gemeinde selbst für Gesprächsstoff: Sie bekommt eine neue Verfassung und startet eine Mitglieder-Offensive. In jeder Moschee sollen sich die Muslime eintragen lassen, denn bisher wusste niemand, wie viele wirklich in Österreich leben. Nur einige Tausend der ca. 500.000 Muslime waren bei der Glaubensgemeinschaft registriert.
1,6 Millionen Muslime werden 2051 hier leben
Eines ist fix: Der Anteil der Muslime an der österreichischen Bevölkerung wird in den kommenden Jahren sehr stark ansteigen. So geht das Institut für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften davon aus, dass schon im Jahr 2030 eine Million Muslime in Österreich leben werden. 2051 sollen es dann zwischen 14 und 20 Prozent sein, also rund 1,6 Millionen Menschen (das sind 17 Prozent).
FPÖ-Mölzer spricht von einer ‚Umvolkung‘
Das ist vor allem für die FPÖ der Untergang des Abendlandes. FPÖ-EU-Mandatar Andreas Mölzer warnt im ÖSTERREICH-Interview vor einer „Umvolkung im religiösen und kulturellen Bereich“. Die Entwicklung hin zu einem liberalen Euro-Islam hält er für naiv. Doch in der muslimischen Community bewegt sich etwas. So meint etwa Schakfeh, dass auch eine Frau seine Nachfolge als Oberhaupt der Islamischen Glaubensgemeinschaft antreten könne.
Fragen wie Frauenunterdrückung werden heiß debattiert. So spricht sich der türkisch-stämmige Grün-Bundesrat Efgani Dönmez für ein Verbot der Burka, einer Variante des Ganzkörperschleiers aus. „Die Burka wird fälschlicherweise mit dem Islam in Verbindung gebracht. Für mich ist es aber ein Zeichen der Unterdrückung der Frau“, so Dönmez in ÖSTERREICH. „Egal, ob Burschenschafter oder religiöse Fundamentalisten – Ausgrenzung gehört bekämpft.“