''Das bringt nichts'', ließ Juncker, selbst zur Parteienfamilie der Europäischen Volkspartei (EVP) gehörig, seine Gesinnungsfreunde von der ÖVP wissen.
Innsbruck/Brüssel. Nichts anfangen kann offenbar Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit dem Vorstoß von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), das Recht auf Bargeld in der Verfassung zu verankern. "Das ist Theater", meinte Juncker im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Freitagsausgabe). Man versuche damit, der "FPÖ irgendwie das Wasser abzugraben, und sollte sich besser auf eigene Interessen als Partei der Mitte konzentrieren und nicht nach rechts außen schauen."
"Das bringt nichts", ließ Juncker, selbst zur Parteienfamilie der Europäischen Volkspartei (EVP) gehörig, seine Gesinnungsfreunde von der ÖVP wissen. Ihm sei niemand namentlich bekannt, der das Bargeld in Europa abschaffen möchte. "Aber wenn man das in die Verfassung schreiben will, soll man das tun", so der Luxemburger wenig begeistert.
Auch in Sachen Brennerbasistunnel (BBT) meldete sich der Ex-Kommissonschef mit markigen Sprüchen zu Wort. Hinsichtlich der nördlichen Zulaufstrecke müsse Europa Druck auf Bayern ausüben. "Es kann ja nicht sein, dass dieses Projekt an der Langsamkeit der Bayern scheitert. Die aber gerne den Eindruck vermitteln, über eine besonders effektive Verwaltung zu verfügen. Also man muss, ohne sie zu drangsalieren, den Bayern Beine machen", sprach sich Juncker für eine recht drastische Vorgangsweise aus.