Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Außenpolitik-Chef Karl Wendl.
Nein. Dürfen wir vor Putins barbarischen Expansionsplänen einen moralischen Bauchfleck machen, um unsere wirtschaftliche Existenz und unseren Wohlstand zu sichern? Nein! Es kann und darf nicht sein, dass sich in unserer Weltordnung ein Größerer einfach das holen kann, was er will, wenn er militärisch der Überlegene und gewissenlos genug ist: „Wir wollen eine regelbasierte Weltordnung, nicht das Gesetz des Dschungels“, richtet Außenminister Alexander Schallenberg aus – eine klare Ansage.
Der Ukraine nützt es nicht, wenn wir frieren
Solidarität bröckelt. Putin hat Zehntausende Menschen in der Ukraine umbringen lassen, ganze Landstriche zerstört, Millionen in die Flucht getrieben und für grenzenloses Elend gesorgt. Ein normaler Umgang mit ihm ist weder heute noch in Zukunft denkbar.
Militärisch kann und darf Europa in der Ukraine nicht eingreifen, das ist allen klar. Es nützt Kiew im Winter nichts, wenn wir in Europa frieren. Längst bröckelt auch die Solidarität mit der Ukraine, die Rolle des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist genau zu hinterfragen.
Es ist nicht unser Krieg. Das wissen wir. Wir können dem Gemetzel aber nicht teilnahmslos zusehen, uns bleiben nur Sanktionen. Nur geschlossen kann Europa eine Signalwirkung erzeugen. Lassen wir uns auseinanderdividieren, macht Putin mit uns, was er will.