Beamten-Verhandlungen

Lohn-Plus nur über der Inflation

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GÖD-Chef Fritz Neugebauer im ÖSTERREICH-Interview.

Fritz Neugebauer (67) bleibt Beamtenchef, er tritt am Kongress der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) nächste Woche erneut an. Damit bleibt er Gegenüber von SPÖ-Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die heute zum Start des Gehaltspokers lädt. Keine leichte Sache: Die Regierung muss sparen, nicht zuletzt deshalb sitzt auch ÖVP-Finanzministerin Fekter am Tisch. Im ÖSTERREICH-Interview fordert Neugebauer mindestens 3 % plus.

Neugebauer im Interview: Mindestens 3% plus

ÖSTERREICH: Sie kandidieren erneut für den GÖD-Vorsitz. Bleiben Sie fünf Jahre?
Neugebauer: Natürlich wird man für eine Periode gewählt. Aber schauen wir, was die Zukunft bringt.
ÖSTERREICH: Die wievielte Gehaltsrunde ist das für Sie?
Neugebauer: Ich habe sie nicht gezählt. Allerdings habe ich schon Protokoll geführt, als die Gewerkschaft noch mit dem seinerzeitigen Kanzler Kreisky verhandelt hat.
ÖSTERREICH: Sind das diesmal schwierigere Verhandlungen? Die wirtschaftlichen Aussichten sind schlecht. Die Beamtenministerin verweist darauf – und auch auf die sicheren Jobs im öffentlichen Dienst.
Neugebauer: Solche Gespräche sind immer schwierig. Wir legen den Verhandlungen aber die Entwicklung der Vergangenheit zugrunde: Die Inflation beträgt von 1. Oktober 2010 bis 30. September 2011 2,95 %. Das Wachstum lag in den letzen beiden Quartalen 2010 und in den ersten beiden 2011 bei 3,48 %. Darüber reden wir.
ÖSTERREICH: Nach der berühmten Benya-Formel müssten Sie dann knapp 6,5 % verlangen ...
Neugebauer: Mit Ihnen würd ich gern verhandeln.
ÖSTERREICH: Also kann es sein, dass Sie wie die Metaller eine Forderung von 5,5 % auf den Tisch legen?
Neugebauer: Wir werden das am Mittwoch vor der Runde mit unseren Partnern von den Gemeindebediensteten besprechen.
ÖSTERREICH: Ist die Metaller-Runde nicht Vorbild für den öffentlichen Dienst?
Neugebauer: Jede Branche ist gesondert zu betrachten, hat ihre eigenen Besonderheiten. Aber ich gebe zu: Der Metallerabschluss (von 4,2 %, Anm.) war ein gutes Signal.
ÖSTERREICH: Versuchen wir, eine untere Latte zu legen: Einen Abschluss unter der Inflation von knapp drei Prozent können Sie sich wohl nicht vorstellen.
Neugebauer: Das sehen Sie völlig richtig!

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