Innenministeriums-Mitarbeiterin verwendete Briefkopf missbräuchlich.
Das Rätsel um das - äußerst positive - Referenzschreiben für einen verurteilten Ex-Polizisten und nunmehrigen Mitarbeiter im Wiener FPÖ-Klub scheint gelöst: Laut Innenministerium handelt es sich um ein Papier, das als "widerrechtliches Gefälligkeitsschreiben" einer Beamtin zu betrachten sei, wie es in einer Aussendung hieß. Die FPÖ hatte zuvor einen Fälschungsverdacht zurückgewiesen und berichtet, dass das Schreiben von einer Mitarbeiterin des Ministeriums unterfertigt worden sei.
Dem Innenministerium wurde das Dokument laut eigenen Angaben am vergangenen Mittwoch übermittelt - mit geschwärzten Stellen. Nun sei eine zur Gänze lesbare Fassung übermittelt worden.
Beamtin gestand
Aufgrund dieser Fassung sei es möglich gewesen, die Herkunft des Schreibens zu klären. Dieses sei tatsächlich von einer Beamtin des Innenministeriums unterzeichnet worden, hieß es: "Es handelt sich jedoch nicht um ein reguläres Schreiben des Innenministeriums, vielmehr ist dieses Schreiben als widerrechtliches Gefälligkeitsschreiben zu betrachten, bei dem missbräuchlich der Briefkopf des Innenministeriums verwendet wurde." Gegen die Frau werden entsprechende rechtliche Schritte eingeleitet.
Die FPÖ war bereits zuvor kritisiert worden, dass sie einen ehemaligen Polizisten, der nach einer Amtshandlung wegen Körperverletzung verurteilt worden ist, im Klub angestellt hat. Die Wiener FPÖ habe offensichtlich den Begriff der Resozialisierung von Straftätern falsch verstanden, mutmaßte etwa David Ellensohn, der Klubobmann der Grünen im Wiener Rathaus, am Freitag in einer Aussendung.