Am Montag wurde sie als erste Frau ins Amt der ÖAAB-Generalsekretärin gehievt: Beatrix Karl. Die Steirerin will den ÖAAB als "Ideenproduzent und Denkwerkstatt" positionieren. Bisher ist die Nationalrats-Abgeordnete kaum aufgefallen.
Mit der Abgeordneten Beatrix Karl ist der Posten des Generalsekretärs beim ÖAAB erstmals in Frauenhand. Wie schon für den jetzigen ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf oder Generalsekretär Fritz Kaltenegger erwies sich auch für die 41-jährige Steirerin die ÖVP-Perspektivengruppe als Karrieresprungbrett, leitete die Arbeitsrechtsexpertin dabei doch den Bereich Arbeit. Mit Karl als Nachfolgerin des bisherigen Generalsekretärs Werner Amon, ebenfalls Steirer, dürfte auch der steirische AAB zufrieden sein, der die gegen Amon gerichteten Ablösepläne zuvor noch heftig kritisiert hatte.
Rechtswissenschafterin
Karl wurde am 10. Dezember 1967 in Graz
geboren und studierte in ihrer Heimatstadt Rechtswissenschaften. Seit 2003
ist sie außerordentliche Universitätsprofessorin für Arbeitsrecht,
Sozialrecht und Europarecht an der Universität Graz. Als Quereinsteigerin
kandidierte sie als Wunschkandidatin der damaligen steirischen
Landeshauptfrau Waltraud Klasnic bei der steirischen Landtagswahl 2005.
Obwohl sie den Einzug in den Landtag wegen des schlechten Ergebnisses für
die Volkspartei nicht schaffte, war dies der Start ihrer politischen
Karriere.
Seit 2006 im Nationalrat
Seit Oktober 2006 sitzt Karl für die
ÖVP im Nationalrat, schon ein paar Monate später holte sie der damalige
Umweltminister und nunmehrige Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll in die
ÖVP-interne Perspektivengruppe, die sich nach der Wahlniederlage im Herbst
2006 mit der Erneuerung der Partei beschäftigen sollte. Die Steirerin
leitete als Arbeitsrechtsexpertin dabei die Impulsgruppe "Arbeit".
Politisch unauffällig
Karl ist Mitglied im
Geschäftsordnungskomitee des Nationalrats und war auch im
Untersuchungsausschuss zur Innenministeriums-Affäre vertreten. Sonst fiel
die 41-Jährige, derzeit Wissenschaftssprecherin der Volkspartei, bisher
politisch nicht besonders auf - lediglich mit ihrer zustimmenden Haltung zur
Neuen Mittelschule wandte sie sich Ende 2008 gegen die ÖVP-Linie.