Der Präsident des Behindertenrates, Herbert Pichler, wurde totgefahren.
Wien. Es sind diese Momente, die einen sprachlos machen: Als die Meldung am Samstag wie ein Lauffeuer durch die Stadt ging, herrschte tiefe Trauer: Herbert Pichler, unermüdlicher Präsident des Österreichischen Behindertenrates, Kämpfer für die Menschen mit Handicap, ist tot. Der leidenschaftliche Funktionär wurde in der Nacht Opfer des tragischen Verkehrsunfalls.
Von Drogenlenker totgefahren
Wien-Donaustadt, es ist 4.15 Uhr in der Früh, als Pichler seinen roten Mazda an der Breitenleer Straße am Fahrbahnrand abstellt. Der 56-Jährige öffnet die linke hintere Tür, um seinen Rollstuhl herauszunehmen, als plötzlich Scheinwerfer-Kegel in der Finsternis auftauchen. Sie erfassen den Mann mit der markanten Mecki-Frisur, doch der Lenker des Fahrzeugs erkennt die Gefahr zu spät, kann nicht mehr bremsen.
Herbert Pichler wird frontal angefahren, zu Boden geschleudert, schwerst verletzt. Der Behinderten-Präsident stirbt noch an der Unglücksstelle.
Der Lenker des Unfallwagens ist 33 Jahre alt. Der Amtsarzt stellt später fest, dass er unter Drogeneinfluss stand. Laut Polizei ist er nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins.
Reaktion des Bundespräsidenten
Geschockt reagierte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian auf den Tod des beliebten Mitstreiters: „Viel zu früh haben wir einen Menschen verloren, der sich mit unermüdlichem Einsatz für Menschen mit Behinderung eingesetzt hat“, sagte er. Sozialminister Rudi Anschober nannte Herbert Pichler „eine prägende Persönlichkeit der österreichischen Behindertenpolitik“. Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Österreich verliert einen engagierten Kämpfer für Inklusion.“