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Riesen-Wirbel um Interview

Bei Corona-Impfung vorgedrängelt: So dreist rechtfertigt sich Bürgermeister

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"Ich schmeiße auch kein hartes Brot weg, sondern mache Toast daraus", sagte der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (65) und zeigte null Reue.

In Vorarlberg gehen die Wogen wegen der Nicht-Einhaltung der Impf-Reihenfolge weiter hoch. Dienstabend ist publik geworden, dass sich nach dem Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP, 65) auch die Bürgermeisterin in Rankweil, Katharina Wöss-Krall (ÖVP, 44) in einem Altersheim gegen Corona impfen ließ. Auch sie rechtfertigt sich in einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten" online damit, dass sie eine übrig gebliebene Impfdosis erhalten habe.

Geplant sei das so nicht gewesen. "Es waren gegen Ende noch Impfdosen übrig", erzählt sie. Da habe sie nicht Nein gesagt, sonst hätte man den teuren Impfstoff ja wegwerfen müssen. Dass jetzt "so ein Theater" um die Impfungen von Bürgermeistern gemacht wird, verstehe sie nicht. "Ich habe mich nicht vorgedrängt, niemandem etwas weggenommen", sagt die 44-Jährige. Dass sie geimpft wurde, habe sich ergeben. Laut VN gibt es an der Darstellung der Bürgermeisterin Zweifel. Es hätten Mitarbeiter aus Hilfsdiensten ohne Impfung den Nachhauseweg antreten müssen, schreibt die Zeitung in Berufung auf Augenzeugen.
 

Matt: "Ich schmeiße auch kein altes Brot weg, daraus wird Toast gemacht."

Unterdessen sorgte Wolfgang Matt mit einem Interview für Kopfschütteln. Der Feldkircher Stadtchef rechtfertigte sich am Dienstagabend in der "ZiB2". "Ich bin der letzte gewesen, der das Haus betreten hat." Er sei "auf Abruf in einer Ecke gestanden" und habe gewartet, ob Impfstoff übrig bleibt. Er sei als Eigentümer-Vertreter auf der Backup-Liste gestanden, er habe aber niemandem etwas weggenommen und hätte auf die Impfung verzichtet, wenn sich andere zur Impfung angeboten hätten. Es sei aber niemand da gewesen und man hätte so schnell niemanden auftreiben können, so Matt in der "ZiB". "Ich schmeiße auch kein altes Brot weg, daraus wird Toast gemacht." An Rücktritt denke er nicht, sagte der Stadtchef.
 

Landeschef Wallner verurteilt Aktion

Kein Verständnis für die Immunisierung von Matt zeigte jedenfalls Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). "Der Impfstoff ist knapp verfügbar. Es gibt einen klar definierte Impfplan, an den man sich zu halten hat", betonte Wallner zu Mittag nach einem Telefongespräch mit Matt. Falls bei einer Impfaktion tatsächlich einzelne Dosen übrig blieben, so seien diese in der Zielgruppe zu verimpfen, stellte Wallner klar. Der Landeshauptmann kündigte an, dass man auch ein Auge auf die internen Priorisierungslisten der Seniorenheime werfen werde. Auch diesbezüglich gelte es im Impfplan zu bleiben.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Vorarlberg Aufregung gegeben, weil Rot-Kreuz-Direktor Roland Gozzi von der Impf-Reihenfolge abgegangen war. Er hatte nicht nur Rot-Kreuz-Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige zur Impfung eingeladen. Gozzi hatte nach eigenen Angaben befürchtet, dass der Impfstoff verfallen könnte. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) betonte, dass man die Impfung der Angehörigen sofort unterbunden habe.
 

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