Tiroler Behörden
Bei Schulschwänzen Info-SMS
02.07.2012
Eltern sollen per SMS über das Fehlen ihrer Schützlinge in der Schule aufmerksam gemacht werden.
Beim Thema Schulschwänzen setzen die Tiroler Schulbehörden auf mehr Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus. Im kommenden Schuljahr soll es ein Pilotprojekt geben, bei dem Eltern per SMS über das Fehlen ihrer Schützlinge in der Schule aufmerksam gemacht werden, bestätigte die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (V) am Montag einen Bericht von ORF Radio Tirol.
Pilot-Projekt
In das Projekt "SCHUL.InfoSMS - Einfache und schnelle Kommunikation mit Eltern" werden alle 32 Polytechnischen Schulen in Tirol einbezogen. Durch den besseren Informationsaustausch sollen gehäufte Fälle unentschuldigten Fernbleibens vom Unterricht eingebremst werden.
Mittels festgelegter oder frei zu verfassender SMS und E-Mails sollen Eltern verstärkt in schulische Aktivitäten eingebunden werden, wobei mehrsprachige Texte dazu beitragen sollen, Sprachbarrieren im Hinblick auf die Information in schulischen Angelegenheiten zu meistern. Darüber hinaus soll laut Palfrader positives Feedback verstärkt werden. Die Applikation "InfoSMS" werde bereits an den Neuen Mittelschulen "Wörgl 1" und "2" erfolgreich umgesetzt. Durch die Umsetzung des Projektes solle auch eine Entlastung der Lehrpersonen erreicht werden.
Nach dem Login mittels E-Mail und Passwort könne der entsprechende Text aus über 1.000 vorgefertigten Texten sowie Lückentexten gewählt oder selbst verfasst und an den betreffenden Empfänger versendet werden. Eine gruppenweise Versendung an Klassen oder Lehrkräfte sei ebenfalls möglich.
Unterdessen plädiert die Salzburger Landeshauptfrau und Bildungsreferentin Gabi Burgstaller (S) laut einem Bericht von ORF Salzburg dafür, Eltern von Schulschwänzern in Härtefällen die Familienbeihilfe zu sperren. Erst wenn Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder in die Schule gehen, soll das Geld nachbezahlt werden.
Burgstaller hält ein Einbehalten der Kinderbeihilfe für einen besseren Hebel als die von der Regierung vorgesehene Geldstrafe von 440 Euro. Die Regierung hat sich zuletzt auf eine Verdoppelung der bisherigen Höchststrafe von 220 Euro geeinigt. Diese soll dann bezahlt werden müssen, wenn durch vorangegangene Gespräche von Schüler und Eltern mit Lehrern, Sozialarbeitern etc. das Schulschwänzen nicht abgestellt werden konnte. "Meiner Meinung nach hätte man darüber nachdenken sollen, ob die Sperre der Familienbeihilfe der bessere Weg wäre", wird Burgstaller zitiert.