Nach Kinderpaket

Bekommen schwarze Länder keine Sprachförderung?

12.04.2008

Da die ÖVP-geführten Bundesländer das Kinderpaket nicht mittragen, gibt es auch Ärger bei der sprachlichen Frühförderung im Kindergarten.

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© dpa
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Fünf Millionen Euro jährlich hat das Bildungsministerium für das Projekt Sprachförderung zur Verfügung gestellt. Nur: Fünf Länder haben die Unterschrift für den 15a-Vertrag für Sprachförderung und mehr Kinderbetreuungsplätze verweigert. Während beispielsweise in Wien schon kommende Woche die Tests für Sprachförderung starten, gehen Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg, aber auch Kärnten eigene Wege bei der Unterstützung für Kindergartenkinder.

Am 28. April setzt sich ÖVP-Familienministerin Andrea Kdolsky in Innsbruck nochmals mit den Kritikern zusammen. Doch die SPÖ-Ministerinnen Claudia Schmied und Doris Bures werden fehlen. Und: Kdolsky wird von den Ländern vorgeworfen, bisher zu wenig Engagement gezeigt zu haben.

Keine Termine in ÖVP-Ländern
Obwohl fast die Hälfte der Bundesländer bei Schmieds Sprachförderungsprojekt nicht mitmacht, ist die Ministerin zufrieden: Derzeit seien rund 150 „Multiplikatoren“ in allen Bundesländern unterwegs, um die Kindergärtner für die „Sprachtests“ im Mai zu schulen. Die Länder schütteln darob nur den Kopf: „Ich spür sie nicht“, sagt etwa OÖ-Landesrat Viktor Sigl von der ÖVP.

Auch mit Niederösterreich und Tirol gibt es keine Termine für Schulungen. Sigl will jetzt darauf pochen, dass der Bund die Kosten von 700.000 Euro für Sprachförderung in Oberösterreich trotz des gescheiterten Vertrags übernimmt. Außerdem möchte der ÖVP-Politiker diese Aufgabe nicht den Kindergärtnern umhängen – sondern eigene Sprachpädagogen beauftragen.

Förderung schon ab drei
Sigl und auch Vorarlbergs Landesrat Siegfried Stemmer fordern, dass Kinder schon ab drei bzw. vier Jahren gefördert werden sollen. In Niederösterreich will ÖVP-Landesrätin Johanna Mikl-Leitner das Modell der „interkulturellen Mitarbeiter“ im Kindergarten fortsetzen. 40 Pädagogen sind dafür im Einsatz und betreuen Kinder ab drei Jahren.

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