Innsbruck-Wahl

Bergfex Tursky plakatiert den "Neuanfang"

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"das Neue Innsbruck"-Bürgermeisterkandidat ist "optimistisch, stärkste Kraft und Bürgermeister" zu werden

Innsbruck. Knapp sechs Wochen vor der Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahl am 14. April hat auch "das Neue Innsbruck"-Bürgermeisterkandidat und ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky die erste Plakatwelle vom Stapel gelassen. Darauf propagiert er etwa als Bergfex bzw. Kletterer den "Neuanfang mit Florian". Bei der Präsentation am Samstag in Innsbruck zeigte sich der 35-Jährige "optimistisch die stärkste Kraft und Bürgermeister zu werden".

Drei Kandidaten würden Chancen haben, in die Stichwahl am 28. April einzuziehen, erklärte Tursky. Neben - klarerweise - ihm selbst seien das der amtierende Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und FPÖ-Vizebürgermeister und Frontmann Markus Lassenberger. Den ungeliebten Ex-Parteifreund und Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber hat er nicht auf der Rechnung. Dieser habe "den gemeinsamen Weg verlassen", streifte der Anführer des neuen bürgerlichen Bündnisses "das Neue Innsbruck" (aus ÖVP, Für Innsbruck und Seniorenbund) den Ex-Almpächter in seinen Ausführungen nur kurz.

Tursky: "Das ist das Gegenteil einer Aufspaltung"

Auch die Annahme von politischen Gegnern und vor allem Willis, dass sich das bürgerliche Lager durch das Antreten Anzengrubers aufspalte, sah Tursky nicht. Man sei geeint und habe ein "Bündnis" geschmiedet: "Das ist das Gegenteil einer Aufspaltung", ortete der Staatssekretär seinen Wahlkampf trotz manch herumschwebender ausbaufähiger Umfragewerte auf Schiene.

Anzengruber kooperiere vielmehr bereits jetzt mit Willi, richtete er dem früheren Mitstreiter aus. Der Grünen-Stadtchef selbst fahre eine durchschaubare Kampagne, gab Tursky zu Protokoll. Indem sich dieser in erster Linie an der FPÖ abarbeite und vor "den Rechten" warne, wolle er in Wahrheit seine einzig noch verbliebe Chance auf ein Verbleib im Bürgermeistersessel wahren: Eine Stichwahl gegen Lassenberger. Dazu werde es aber nicht kommen.

Auf den Plakaten gibt es indes Tursky in mehrfacher Ausführung - und immer mit dem "Neuanfang" im Schlepptau. Einmal mit urbanem Hintergrund und dem Slogan: "Neuanfang für Innsbruck". Einmal mit grünen Background und dem "Neuanfang. Mit Florian". Und ein weiteres Mal angeseilt im Gebirge, den Blick nach oben gerichtet: "Bergauf. Mit Florian". Letzteres Plakat erinnert ein wenig an jenes seines Ex-Chefs, des früheren Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter (ÖVP). Dieser war im Landtagswahlkampf 2013 als Skitourengeher mit dem Slogan "Tirol ist oben" inszeniert worden.

Das sagt Tursky über Willis Amtsperiode

Den "Neuanfang" brauche es in der Landeshauptstadt jedenfalls dringend, so Tursky. "Kontinuierliche Rückschritte" diagnostizierte er in den vergangenen Jahren. "Es waren sechs verlorene Jahre", fasste er Willis Amtsperiode zusammen.

Turskys Team kündigte jedenfalls vollen Straßenwahlkampfeinsatz an. Mit möglichst vielen Leuten in Kontakt zu treten sei das Ziel. Bei sämtlichen Häusern wolle man "anläuten", gab Wahlkampfleiter Matthias Weger bei der Plakatpräsentation am Parkplatz der Innsbrucker Olympiaworld als Parole aus.

Das Programm soll noch vorgestellt werden, die Kandidatenpräsentation bereits kommende Woche erfolgen - mit "vielen neuen Köpfen", so Tursky. Und am 11. März starte man schließlich mit einer großen Auftaktveranstaltung im Innsbrucker Congress offiziell in den Wahlkampf.

Listenfarbe Orange

In diesem seien ihm auch ÖVP-Landes- wie Bundespolitiker willkommen, bekundete der Spitzenmann des Bündnisses mit der Listenfarbe Orange, ohne konkrete Ankündigungen zu machen. Diese Woche habe etwa auch Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer im Rahmen eines Besuches kurz mit ihm straßenwahlgekämpft.

Die Innsbrucker Grünen wollten Tursky indes in einer Reaktion weiter darauf festnageln, wie er es genau mit der FPÖ halte. "Blauschwarz mit Florian?", fragte Klubobmann Dejan Lukovic in einer Aussendung. Tursky habe "diese in Innsbruck unerwünschte Variante" bisher nicht ausgeschlossen, bemängelte Lukovic. Im Gegensatz zur ÖVP auf Landesebene. Zwei Drittel der Innsbrucker würden keine "Koalition aus FPÖ und ÖVP" wollen, meinte der Klubchef, der dem Tursky-Lager ein "Spiel mit Nebelmaschinen" vorwarf.

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