Oberhauser

Berührender Auftritt nach Krebs-Outing

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Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) zeigte sich froh, wieder im Amt zu sein.

Etwas außer Atem, aber tapfer lächelnd: Sabine Oberhauser absolvierte am Dienstag den ersten Ministerrat nach ihrem Krebs­outing – und nach ihrer ersten Chemotherapie. Punkt 9.40 Uhr stand die studierte Ärztin vor Dutzenden Reportern und Kameraleuten und gab wohl erstmals medizinische Auskünfte in eigener Sache: Ja, sie habe ihre Krankheit (Diagnose Unterleibskrebs) öffentlich gemacht, weil sie eine Verantwortung den Bürgern gegenüber fühle. Und ja, sie werde versuchen, voll weiterzuarbeiten. Wie intensiv, werde sie „situationselastisch“ entscheiden, zitierte sie verschmitzt ihren Kollegen Gerald Klug.

Immerhin habe sie dafür die Zustimmung der Ärzte.
Auch von ihren Ministerkollegen ist Oberhauser am Dienstag rührend empfangen worden. Es soll Applaus gegeben haben, als sie den Saal betreten hat. Von Schonung ist keine Rede: Nach dem Ministerrat am Dienstag nahm Oberhauser an der Sitzung der Sozialversicherungsträger teil und fuhr danach gleich ins Büro. Heute präsentiert sie mit ihrem Kollegen Rudolf Hundstorfer die Demenzstrategie – und morgen stellt sie ein Paket gegen den illegalen Tierhandel vor.Günther Schröder

"Situations­elastisch"

  • Warum das Outing? „Als Politikerin hat man der Bevölkerung gegenüber die Verantwortung, zu sagen: Bin ich fähig, meinen Job auszuführen? Außerdem: Wenn man selbst Herr über die Diagnose sein möchte, muss man Spekula­tionen hintanhalten.“
  • Wie geht es weiter? „Da kann man Herrn Klug zitieren: situationselastisch. Ich schau es mir ganz einfach an. Ich habe von meinen Ärzten das Go, normal weiterzuarbeiten.“
  • Weiterarbeiten mit Krebs? „Ich bin in einer privilegierten Stellung, ich muss nicht 9 to 5 arbeiten. Es darf auf keinen Fall dazu übergehen, dass man auf Menschen Druck ausübt, die in komplett anderen Lebenssituationen sind.“
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