Beurteilung ab Herbst neu
So geht Schule ohne Noten
23.02.2014Mündliche Beurteilung, Leistungsvorlage oder Fortschrittsdokumentation.
Die Regierung will keine Zeit verlieren. Schon mit kommendem Schuljahr 2014/15 sollen Volksschulen in den ersten drei Jahren Alternativen zu den Noten autonom einführen können. Momentan wird an der Gesetzesvorlage im Bildungsministerium gearbeitet, bis zum Sommer soll die Reform dann im Parlament beschlossen sein.
Damit will die Regierung auf die Forderungen von Schulen und Eltern eingehen. Denn der Schulversuch für die alternative Beurteilung stößt auf großes Interesse. Gut 2.000 Anfragen gab es schon. Mit dem Gesetz sollen die schon erprobten Varianten als reguläre Option festgegelt werden.
Drei Haupt-Alternativen zu herkömmlichen Noten
Im Zuge des Versuchs haben sich auch schon die drei beliebtesten Modelle etabliert, die im Gesetz verankert werden sollen – Leistungsvorlage, Pensenbuch und Lernfortschrittsdokumentation.
Eva (9) hat in den ersten beiden Schuljahren keine Noten bekommen. Ihre Volksschule in Maishofen (Salzburg) hat die Direkte Leistungsvorlage gewählt. Während des ganzen Jahres werden Lernzielkontrollen, Hausaufgaben und Zeichnungen aufbewahrt. Am Ende des Semesters gibt es dann ein Gespräch zwischen Lehrer, Eltern und dem Schulkind. Dabei werden dann die Stärken und die Schwächen des Schülers besprochen. Zeugnis gibt es zwar eines, wie Eva herzeigt, aber ohne Noten.
Es gibt drei Modelle
Das Ministerium will diese – bisherigen – Schulversuche zur regulären Variante machen:
- Kommentierte Direkte Leistungsvorlage: Alle Abgaben, Texte und Zeichnungen werden gesammelt. Am Semesterende gibt es ein Gespräch mit den Eltern und dem Kind.
- Pensenbuch: Lernziele und Leistungen werden in dem Buch festgelegt und verständlich formuliert. Eltern und Schüler können jederzeit Entwicklung überprüfen. Gespräch zu Semesterende.
- Lernfortschrittsdokumentation: Eine regelmäßig aktualisierte Mappe mit allen Fortschritten. Kann mit Noten kombiniert werden.