"Neustart"

Bewährungshilfe erhält viel weniger Geld

14.05.2009

Das Bundesbudget bereitet dem Verein "Neustart" große Probleme: Weniger Geld bei wesentlich mehr Klienten.

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© mediabox.at/Schwarzl
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Die bevorstehende Budgetkürzung bei gleichzeitigem Anstieg der Klienten zwingt den Bewährungshilfe-Verein "Neustart" zu Sparmaßnahmen. Konkret wird bei der Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter, bei Präventionskampagnen und Präventionsmaßnahmen bei Menschen, die gemeinnützige Leistungen anstelle von Ersatzfreiheitsstrafen erbringen, gespart.

Haftentlastungspaket bringt mehr Klienten
Der Verein bekommt heuer um eine halbe Million Euro weniger als 2008, gleichzeitig steigt die seit Inkrafttreten des Haftentlastungspakets explodierte Zahl der bedingten Entlassungen unter Bewährungsauflage (von 405 2007 auf 1.266 2008) um geschätzte weitere 15 Prozent.

Gemeinnütziger Arbeiter werden immer mehr
"Dramatisch höher" nennt "Neustart"-Sprecher Andreas Zembaty den Anstieg der Fälle gemeinnütziger Arbeit (3.079 Fälle 2008). Hier erwartet man eine Steigerung um 50 bis 60 Prozent. Grund dafür ist laut Zembaty der Erfolg des Modells, weswegen Richter es verstärkt anwenden. In diesem Bereich wird der Verein aus Zeitgründen die präventiven Aspekte (Auseinandersetzung mit der Tat) zurücknehmen.

Sponsoren werden gesucht
Um die budgetären Engpässe zu bewältigen, wird zudem bei Aus- und Fortbildung gespart, Präventionskampagnen werden weitgehend zurückgefahren. Gleichzeitig will man verstärkt Sponsoren suchen. Wenn man es nicht schafft, mehr Geldgeber zu finden, würde das "ein Stück auf die Qualität" gehen, so Zembaty. Ob sich das auf die Rückfallquote auswirkt, will er aber nicht beurteilen. Zembaty gibt aber zu bedenken, dass es wegen der Wirtschaftskrise noch schwieriger wird, Menschen am Arbeitsmarkt zu vermitteln.

Die im Budgetbegleitgesetz enthaltene Erhöhung der Klientenzahl pro Bewährungshelfer von 30 auf 35 ist laut Zembaty bewältigbar, denn seit dem Haftentlastungspaket sei man ohnehin durchschnittlich bei 34 Klienten gelegen.

Kündigungen soll es keine geben, nachdem das Ministerium dem Verein jene drei Millionen Euro, die an budgetierte Einnahmen im Justizbudget gebunden sind, fix zugesichert hat. Es wirde aber einen Aufnahmestopp geben.

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