Dramatische Folgen des heftigen Bilanz-Krimis für 800 Mitarbeiter des Finanzdienstleisters Wirecard: In der Nacht auf heute wurde jeder zweite Angestellte gefeuert - per E-Mail.
800 der 1500 Mitarbeiter des schwer angeschlagenen Finanzdienstleisters Wirecard erhielten in der Nacht das E-Mail mit der schlechten Nachricht: Sie seien "unwiderruflich freigestellt", es gebe keine Lohnfortzahlung, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Es gab noch den Ratschlag, jetzt gleich das Arbeitslosengeld zu beantragen. Die Freistellungsmails seien rein rechtlich noch keine Kündigung, aber faktisch ein Rauswurf, sagen Gewerkschafter.
Die DAX-notierte Firma mit Hauptsitz in Aschheim bei München befindet sich mitten in einem 1,9-Milliarden-Bilanzskandal, laut Unternehmens-Insidern sollen nur 300 Arbeitsplätze übrig bleiben. Weltweit arbeiteten noch 5800 Beschäftigte für das Unternehmen.
Der mutmaßlich ebenfalls für den Bilanz-Krimi mitverantwortliche Österreicher Jan Marsalek (40) ist weiterhin verschwunden. Der Wiener wollte (wir berichteten) offenbar auch mit Behördengeld eine Söldner-Miliz gegen in Libyen eindringende Flüchtlinge aufbauen. Er dürfte in Russland untergetaucht sein.