Armutszeugnis für Bildung

Eine Million kann nicht richtig lesen

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Heinisch-Hosek ortet bei Lese-Kenntnissen dringenden Handlungsbedarf.

Das Jahr 2015 startet SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinsich-Hosek mit einer Reise in die Niederlande – gemeinsam mit den Bildungssprechern aller Parteien. Vor allem der ÖVP will sie dort vor Start der Bildungs-Reformgrupppe Ende Jänner die Gesamtschule schmackhaft machen.

Inhaltlich legt Heinisch-Hosek einen Schwerpunkt aufs Lesen. In den PISA-Studien schneidet Österreich schlecht ab. Das führt dazu, dass eine Million Österreicher nicht sinnerfassend lesen kann. Im ÖSTERREICH-Interview kündigt Heinisch-Hosek einen umfassenden Plan an, um die Lust am Lesen zu wecken.
 

Bildungsministerin: "Prominente Lesepaten in Schulen"

ÖSTERREICH: Was sind Ihre Schwerpunkte 2015?
Gabriele Heinisch-Hosek: Wir werden heuer wieder am Lesetest PIRLS teilnehmen. Für mich ist Lesen als alte Kulturtechnik – das Buch in Händen halten – genauso wichtig wie das Lesen in der digitalen Welt. Derzeit lesen die Kinder, vor allem die Burschen, zu wenig. Probleme gibt es auch beim sinnerfassenden Lesen.

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie das ändern?
Heinisch-Hosek: Wir müssen das Lesen schmackhaft machen. In Zusammenarbeit mit Verlagen, Buchklubs und prominenten Lesepaten können wir die Lust am Lesen wecken. In der Vergangenheit haben etwa schon Christina Stürmer oder Arabella Kiesbauer in Schulen vorgelesen.

ÖSTERREICH: Die Länder wollen Lehrer und den Schulbau selbst verwalten. Wie kann ein Kompromiss aussehen?
Heinisch-Hosek: Die bereits bestehende Bund-Länder-Gruppe auf Beamtenebene berät bereits jenseits von Bund-Länder-Interessen. Die politische Entscheidung werden wir in der Bildungsreformkommission treffen.

ÖSTERREICH: Das heißt, Sie sind kompromissbereit?
Heinisch-Hosek: Ich glaube, dass es insgesamt ohne Kompromisse nicht geht. Wir haben noch keinen ganz großen politischen Konsens darüber, daher bin ich natürlich kompromissbereit – aber sicher nicht um jeden Preis.

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