Wahlwerbung
Bim-Wartehäuschen "gehören" SPÖ und ÖVP
17.08.2010
Die Wiener Grünen mussten feststellen, dass ihre Plakate bei den Öffi-Haltestellen keinen Platz haben.
Die Wiener Grünen ersuchten das Außenwerbungsunternehmen Gewista kürzlich um ein Angebot für die "Wandzeitungen" in den Wartehäuschen der Wiener Linien. Allerdings bleibt ihnen vorerst die Wahlwerbung bei den Öffi-Stationen verwehrt. Laut der Wochenzeitung "Falter" haben sie bis auf Weiteres keine Chance, weil die Wiener SPÖ und ÖVP die Hand drauf haben.
Kein Offert für kein Wartehäuschen
Eine
Gewista-Mitarbeiterin teilte den Grünen mit, dass "die Wandzeitungen in
Wartehallen nur der SPÖ und ÖVP zur Verfügung stehen". Daher könne sie den
Grünen auch kein Offert für keine der insgesamt 1500
Wartehäuschen-Wandzeitungen in Wien übermitteln.
Unbefristeter Mietvertrag
Laut Hansjörg Hosp, Verkaufsdirektor
der Gewista, ist die Kernaussage nicht falsch: "Diese Wandzeitungen werden
seit 15 Jahren von SPÖ und ÖVP benutzt. Wir haben dazu Buchungen auf
unbestimmte Zeit abgeschlossen." Da die Sozialdemokraten und die
Volkspartei eine Art unbefristeten Mietvertrag haben, könnten andere
Parteien hier nicht für ihre politischen Ziele werben.
Warten aufs Häuschen
Dass das - speziell zu Wahlkampfzeiten
- eine Benachteiligung der übrigen politischen Parteien darstelle, lässt
Hosp nicht gelten. "Es gibt ja nicht nur diese Wandzeitungen, um politische
Inhalte zu transportieren." Abgesehen davon hätten auch die übrigen Parteien
Chancen auf ihre Wandzeitungen, da die Langzeitverträge für Rot und Schwarz
bloß für bestehende Wartehäuschen gelten. "Wenn neue Wartehäuschen errichtet
werden, können die anderen Parteien dort natürlich auch werben", sagt Hosp.
2012 gibt es eine kleine Chance: Da kriegt der D-Wagen hinter dem neuerrichteten Hauptbahnhof eine neue Station.