Fekter: Kein Steuerzuckerl

Bio-Sprit: E10-Streit eskaliert

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Kritik an E10-Plänen - Die wichtigsten Fragen.

Lebensmittel gehören auf den Teller, nicht in den Tank“, schimpft AK-Klima-Experte Christoph Streissler. Die FPÖ hat den „Ackertreibstoff“ sogar mit Menschenopfern in Verbindung gebracht, die „auf dem Altar der Klimareligion geopfert werden“. Auch Greenpeace und der Autofahrerclub ARBÖ sind gegen E10. Berlakovich will den Biosprit aber – wie geplant – ab Oktober stufenweise einführen. Mit seiner E10-Offensive bleibt er allerdings alleine. Selbst Parteifreunde wie VP-Wirtschaftsminister Mitterlehner und VP-Finanzministerin Fekter zeigen ihm die kalte Schulter. Die wichtigsten Biosprit-Fragen:

Was ist Bio-Super?
E10 ist normaler Treibstoff, dem 10 Prozent Bioethanol beigemischt werden. Bioethanol wird aus Raps, Weizen, Zuckerrüben und Mais hergestellt.

Preisanstieg durch E10?
Lebensmittel-Preise. Teilweise ist Biosprit an der Verteuerung schuld. In den USA geht 40% der Maisproduktion in den Biosprit. In Österreich werden derzeit 30 % des Getreides industriell weiterverarbeitet – 10% davon in der Bioethanol-Erzeugung.

Schützt E10 Umwelt?
Bio-Anteil im sprit macht Benzin sauberer. 200.000 Tonnen Verkehrsemissionen könnten so eingespart werden.

Bio schon ab Oktober?
Unwahrscheinlich. Der 1. Oktober war nie ein Fixtermin. Eine flächendeckende Einführung einer weiteren Treibstoffmarke sei erst 2017 möglich, sagt der ÖAMTC. Der ÖAMTC wettert gegen E10. Der ÄRBO plädiert hingegen für Biosprit.

Schadet E10 dem Auto?
Nein. Motoren, die für Biosprit zugelassen sind, haben keine Probleme, das ergaben Tests in Deutschland.

Minister Berlakovich will den Bio-Sprit E 10
ÖSTERREICH:
Halten Sie an der Einführung von Biosprit ab Oktober fest?
Nikolaus Berlakovich:
Unser Ziel ist eine schnellstmögliche Umsetzung im Sinne des Klimaschutzes. Wenn die politische Entscheidung gefallen ist, muss es einen Stufenplan zur Einführung von E 10 geben. Wir fordern daher eine rasche Entscheidung der SPÖ.

ÖSTERREICH: Ist Biosprit für den Hunger in der Welt verantwortlich?
Berlakovich:
Wir wollen Rohstoffe aus der Region sinnvoll nutzen und nicht teure Energieträger Tausende Kilometer weit transportieren. Die Biosprit-Strategie befindet sich auf keinem Menschenleben gefährdenden Irrweg. Schuld an den hohen Lebensmittelpreisen sind Spekulationen auf agrarische Rohstoffe. Österreich kann die Klimaschutzziele ohne E10-Einführung nicht erreichen.

Biosprit Ethanol E10 GRAFIK
© APA

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