"So wahr mir Gott helfe"

Bischof kritisiert FPÖ-Wahlkampf

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Bünker alarmiert: "Ich halte das für eine sehr bedenkliche Entwicklung."

Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat erneut die missbräuchliche Verwendung religiöser Inhalte im Präsidentschafts-Wahlkampf kritisiert. Es sei wichtig, dass sich die christlichen Kirchen deutlich von derartigen Botschaften abgrenzen, sagte er Mittwochabend bei einer Veranstaltung. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer benutze sein persönliches Bekenntnis zur Abgrenzung und Profilierung.

Missbräuchliche Verwendung
"Die FPÖ betreibt seit Jahren Wahlkampf durch missbräuchliche Verwendung religiöser Inhalte", erinnerte Bünker an Slogans wie "Daham statt Islam", "Abendland in Christenhand" und "Liebe deinen Nächsten..." an. Die Besonderheit im aktuellen Wahlkampf sei jedoch, dass Hofer seit 2009 Mitglied der evangelischen Kirche sei. Auch in anderen europäischen Ländern sei durch solche Strategien populistischer Parteien bereits Schaden entstanden. Bünker: "Ich halte das für eine sehr bedenkliche Entwicklung."

Eine Herausforderung in der Debatte ortet der evangelisch-methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs: "Immer wenn man darauf reagiert, macht man es bekannter", schilderte er das Dilemma. Der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld sieht sich wiederum an den Wahlkampf von Donald Trump erinnert, wenn die Strategen Hofers etwa Christentum und Anständigkeit in einem Atemzug nannten.

Vertreter dieser drei evangelischen Kirchen hatten bereits Ende Oktober in einer Stellungnahme kritisiert, dass Hofer mit der Gelöbnisformel "So wahr mir Gott helfe" wirbt. "Wir lehnen es ab, Gott für Wahlkampagnen zu bemühen", hieß es darin.
 

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