General Franz Lang, der eigentlich seinen neuen Posten als BK-Direktor antreten hätte sollen, ist der neue Kabinettschef von Innenministerin Maria Fekter.
Erst in der Vorwoche war Lang, der sich im Februar bei einer Ausschreibung unter anderem gegen den amtierenden BK-Direktor Herwig Haidinger durchgesetzt hatte, als Leiter des Bundeskriminalamts präsentiert worden. Haidinger hatte als Folge der Nicht-Verlängerung seines Vertrags die Innenministeriums-Affäre losgetreten und so für den Untersuchungsausschuss im Parlament gesorgt, der gerade läuft.
Lang war in der Nachfolgespekulation als Nachfolger von Günther Platter (V) in manchen Medien selbst als ministrabel gehandelt worden. Die Leitung des Bundeskriminalamts übernimmt nun bis auf weiteres die stellvertretende Direktorin Andrea Raninger. "Die Stellvertretung ist geregelt", sagte Lang am Dienstag.
Steiler Aufstieg
Lang, am 14. November 1958 in Eben im Pongau
geboren, trat 1979 in die Gendarmerie ein, wo er sechs Jahre am Posten St.
Johann im Pongau als Inspektor tätig war. 1989 wurde er dem
Abteilungskommando Hallein zugeteilt, 1994 zum stellvertretenden Leiter der
Kriminalabteilung im Landesgendarmeriekommando bestellt. Im April 2000
wurde er Salzburger Kripo-Chef.
Wenige Monate später wurde Lang einer breiten Öffentlichkeit bekannt, indem er nach dem Seilbahnunglück am Kitzsteinhorn, bei dem 155 Skifahrer ums Leben kamen, seine "Troubleshooter"-Qualitäten bewies. "Er hat nicht nur erfolgreich die Ermittlungen geleitet, sondern dabei vor allem ein beeindruckendes Einfühlungsvermögen an den Tag gelegt", zollte ihm der scheidende Innenminister Respekt.
2003 berief der damalige Ressortchef Ernst Strasser (V) Lang nach Wien: Er wurde Leiter der polizeiintern nicht unumstrittenen "Team04"-Gruppe, welche die Zusammenlegung der Wachkörper, vor allem von Polizei und Gendarmerie, ausarbeiten sollte. Der volksnahe Pongauer kletterte auf der Karriereleiter weiter nach oben, wurde Brigadier, schließlich General.