SPÖ-Pensionistenchef Karl Blecha fordert ein Vorziehen des im Oktober angesetzen Parteitags.
In der SPÖ fordern immer mehr Politiker eine Ablöse von Kanzler Alfred Gusenbauer: Karl Blecha will den im Oktober angesetzten Parteitag vorziehen: "Ich wäre dafür, den im Oktober angesetzten Parteitag vorzuziehen, auch wenn es zugegeben dafür nicht viel Spielraum gibt. Im August kann er ja nicht stattfinden. Doch ich glaube, dass wir die Führungsfrage rasch klären müssen."
"Faymann wird Mehrheit bekommen"
Der Kärntner
SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Passegger ist zwar gegen ein Vorziehen des
Parteitags. Doch auch er glaubt, dass "Werner Faymann eine überzeugende
Mehrheit bekommen wird. Und dann sollte Faymann auch Bundeskanzler werden."
Androsch glaubt an Übergangslösung
Der frühere
Finanzminister Hannes Androsch will zwar nicht bewerten, wie lange das neue
Führungsduo Gusenbauer-Faymann bestehen wird, aber: "Bisher haben wir so
etwas nur als Übergangslösung gehabt, etwa bei Sinowatz zu Vranitzky - oder
bei Vranitzky zu Klima. Das ist deshalb passiert, weil man
Regierungsumbildungen immer schneller machen kann als den Parteitag
einzuberufen. Es war also nie von langer Dauer." Dem neuen SPÖ-Chef Werner
Faymann streut Androsch jedenfalls Rosen: "Er war lange Kommunalpolitiker
und weiß wo die Menschen der Schuh drückt. Er hat als Verkehrsminister eine
ganze Menge zusammengebracht: Etwa beim Semmeringtunnel, wo die Situation ja
völlig verfahren war."
Der geschäftsführende SPÖ-Chef Werner Faymann rechnet nach eigenen Worten nicht damit, dass er schon vor dem Bundesparteitag im Oktober auf einem Sonderparteitag zum Bundesparteivorsitzenden gewählt wird. Allerdings sei die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages Sache der zuständigen Gremien und nicht des geschäftsführenden Vorsitzenden, sagte er am Freitag anlässlich eines Besuches bei der SPÖ in Klagenfurt.