Mini-Firmenpensionen
Blecha will Fonds gegen Pensionsverlust
19.02.2009
Da die Firmenpensionen heuer wegen großer Kursverluste stark reduziert werden, berät ab sofort eine Arbeitsgruppe über eine Reform.
Angesichts der Kürzung von zwei Drittel der Firmenpensionen heuer pocht der Präsident des Seniorenrats, SPÖ-Pensionistenvertreter Karl Blecha, weiter auf die Schaffung eines "Katastrophenfonds". Das könne die Kapitalverluste der Zusatzpensionen zumindest teilweise abgelten, argumentierte Blecha vor der Sitzung einer Arbeitsgruppe, die am Donnerstag erstmals über Reformvorschläge zum Pensionskassen-System berät.
400 Mio. Euro im Fonds
In diesen Fonds sollten bis zu 400 Mio.
Euro eingezahlt werden, aufgebracht durch eine Änderung bei der Besteuerung
dieser Pensionszahlungen, so Blecha in der Früh gegenüber Ö1. Er erinnerte
an das im Vorjahr vom Seniorenrat beschlossene Pauschalsteuermodell, das 300
bis 400 Mio. Euro bringen würde. Diese Soforthilfe sollte binnen Wochen
fixiert, beschlossen und umgesetzt werden: "Wenn man sich mit Nachdruck
bemüht, dann kann die Lösung in zwei Monaten fix fertig auf dem Tisch liegen."
Gesetz ist "ein Murks"
Zusätzlich zu diesem "Katastrophenfonds"
sollten Firmenpensionisten künftig aus ihrer Pensionskasse aussteigen und in
eine Kollektivversicherung umsteigen können, fordert der Präsident des
Seniorates weiter. Das würde zwar nicht diese Wertsteigerung bringen, dafür
aber keine Spekulationsverluste und Kursrisiken, wie es das derzeitige
Gesetz zulasse. Blecha: "Das war ein Murks, das muss man reformieren."
Keine Mindestertragsgarantie
Laut ÖVP-Finanzstaatssekretär
Reinhold Lopatka soll die Reform der Pensionskassen bis Sommer stehen. Die
Arbeitsgruppe soll alle vier Wochen tagen und bis Mai ihre Vorschläge der
Regieurng übergeben. An eine Wiedereinführung der 2003 abgeschafften
Mindestertragsgarantie ist aber laut Lopatka nicht gedacht.
Die Veranlagungsergebnisse der heimischen Pensionskassen sind im Vorjahr im Durchschnitt um 12,94 Prozent eingebrochen. Deshalb gibt es heuer für rund 42.000 der 63.000 Bezieher von Firmenpensionen eine Kürzung ihrer Zusatzrente.