Aufregung in Kärnten

"Blockwart"-Sager von FPK-Parteichef

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Der Sager sorgt in St. Veit an der Glan für politische Aufregung.

Die Verwendung des Begriffs "Blockwart" durch den FPK-Parteichef von St. Veit an der Glan, Herwig Kampl, hat politische Aufregung ausgelöst. In einem Parteiinfoblatt hatte der freiheitliche Politiker Funktionäre der SPÖ als "sozialistische Blockwarte" bezeichnet. SPÖ-Bürgermeister Gerhard Mock ortete "eindeutig eine Diktion aus dem Dritten Reich" und forderte den Autor umgehend zum Rücktritt auf. Dieser denkt nicht daran. "Das Dritte Reich liegt mir fern", sagte Kampl am Donnerstag gegenüber der APA.

"Ein Kommentar erlaubt eigene Formulierungen", meinte Kampl. Es handle sich überdies um einen Begriff, der "auch in Wien verbreitet" sei. Zudem sei Bürgermeister Mock "Eisenbahner und nicht Historiker". "Wenn er glaubt, daraus einen Rücktritt konstruieren zu können, muss er sehr viel Angst haben", so Kampl. Aus heutiger Sicht würde er "vielleicht das Wort ändern", aus inhaltlicher Sicht sei sein Artikel jedoch richtig.

Der Begriff Blockwart gehöre "nicht zum üblichen Sprachgebrauch" des St. Veiter FPK-Klubs, erklärte der Stellvertreter des Autors und - nicht verwandter - Namensvetter, Arno Kampl. "Bei uns hat jeder ein freies Mandat, es gibt keine Einheitsmeinung im Klub", sagte der Stellvertreter. Den Begriff "Blockwart" habe er zuletzt im Geschichtsunterricht in der Mittelschule gehört. "Es ist kein Wort, dass im Klub je gefallen ist", so Arno Kampl.

"Ich bin zutiefst erschüttert über die Wortwahl von Herwig Kampl und hätte mir nicht gedacht, dass im dritten Jahrtausend noch die Diktion aus dem Dritten Reich in Gebrauch ist", erklärte Mock. Eine solche Rhetorik sei völlig inakzeptabel. "Der Rücktritt Kampls wäre die logische Konsequenz seiner Wortwahl", so Mock.

Herwig Kampl ist der Sohn des ehemaligen Bundesrates und nunmehrigen Gurker FPK-Bürgermeisters Siegfried Kampl. Dieser hatte im Jahr 2005 Wehrmachtsdeserteure als "zum Teil Kameradenmörder" bezeichnet und von einer "Naziverfolgung" in der Nachkriegszeit gesprochen. Diese Aussage kostete Kampl das Amt des Bundesratspräsidenten.

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