Seit dem Rosenkranz-Absturz bei der Hofburg-Wahl ist Strache so angeschlagen, dass er die Entmachtung der Partei-Rechten absagt.
Seit dem Wahlabend debattiert Österreich: Was ist bloß mit Heinz-Christian Strache los? Der FPÖ-Chef wirkte im TV im Gesicht merkwürdig verändert. Die Krähenfüße (Falten neben den Augen) waren wie weggeblasen, die Stirn glatt, die Augen irgendwie anders.
Wilde Gerüchte kursieren.
War da Botox im Spiel?
FPÖ-Chefstratege Herbert Kickl versichert im Interview: „Blödsinn. Er sah
aus wie immer. Ich habe ihm in die Augen geblickt.“
ÖSTERREICH befragte zwei renommierte Schönheitschirurgen, die aber aus Furcht vor Klagen nur anonym ihr Urteil abgeben wollten: „Wenn man ihn sprechen sieht, fällt auf, dass sich nur am Gesichtsrand Falten bilden“, glaubt die Ärztin an Botox-Injektionen. Auch ein weiterer Beauty-Spezialist sagt: „Ich kann nicht ausschließen, dass Herr Strache Botox in der Stirn hat.“
Reform abgeblasen.
Politisch läuft indes für Strache nicht alles
so glatt: Das katastrophale Ergebnis für Barbara Rosenkranz – 15,3 Prozent –
hat den Parteichef so geschwächt, dass die in ÖSTERREICH angekündigte
Entmachtung des nationalen Parteiflügels rund um den Dritten
Nationalratspräsidenten Martin Graf abgesagt oder zumindest verschoben wird.
Hintergedanke: Im Kampf um Junge wollte Strache den rechten Ballast
loswerden.
Strache: Wir sind keine Partei der Vergangenheit
Nachdem
ÖSTERREICH von diesem Plan berichtet hatte, hagelte es Dementis. In der
Parteizentrale war die Nervosität so groß, dass Generalsekretär Harald
Vilimsky extra eine Aussendung vom Stapel ließ, in der er ÖSTERREICH
„Erfindungsjournalismus“ vorwarf. Bitter: Er musste sich dann von seinem
Parteichef teilweise korrigieren lassen: „Wer meinen Weg nicht mitträgt und
eine Vergangenheitspartei will, muss sich eine andere Partei suchen,“ sagte
Strache.
„Liberaler werden“.
Der Umbau musste vorerst auf Eis
gelegt werden, die rechten Recken rund um Martin Graf sind derzeit nicht zu
kippen. Aber: In der FPÖ rumort es gewaltig. „Wir müssen liberaler werden
und in die Mitte rücken, um wählbar zu sein“, sagt der Obmann der FPÖ
Oberösterreich, Manfred Haimbuchner, in den Salzburger Nachrichten. Der
blaue Wirtschaftstreibende Fritz Amann nörgelte, die Rosenkranzschlappe
hätte Strache nicht passieren dürfen, die FPÖ hätte eine so rechts punzierte
Kandidatin gar mich aufstellen dürfen.
Aufgrund dieser Äußerung eines Funktionärs der dritten Ebene ließ die hochnervöse Zentrale gestern alle Landesparteichefs aufmarschieren, die Strache – ganz ohne kleine Botox-Giftspritzen – ihre Unterstützung versicherten. FPÖ-General Vilimsky kritisierte Amann als „frustriert“, Amtskollege Herbert Kickl empfahl ihm, sich die Frage zu stellen, ob er nicht in einer anderen Partei besser aufgehoben wäre.
FPÖ-Chefstratege Kickl: "Er war wie immer"
ÖSTERREICH: Was ist los mit Strache? Ist er
angeschlagen? Viele sagen sogar, seine Mimik sei Botox-starr. |