Vorarlberg

Brandanschlag auf Flüchtlingsheim

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Caritas und Diözese "zutiefst erschüttert" - Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Sonntag einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Batschuns im Gemeindegebiet Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch) verübt. Gegen das Holzhaus, in dem 23 Flüchtlinge untergebracht sind, war zwischen 2.30 und 2.45 Uhr eine Flasche mit brennendem Inhalt geworfen worden. Personen kamen nicht zu Schaden.

Kein Brandausbruch
Die Flasche war aus einem dunklen Auto geschleudert worden, das Feuer schwärzte die Fassade, zu einem Brandausbruch am Gebäude war es glücklicherweise nicht gekommen. Eine sofort eingeleitete Fahndung war erfolglos geblieben. Die Ermittlungen wurden vom Verfassungsschutz übernommen. Tatortspezialisten sicherten die Beweismittel, Angaben über die Art des verwendeten Brandsatzes können aber noch nicht gemacht werden, erklärte die Polizei am Sonntagnachmittag gegenüber der APA mit Hinweis auf die brandtechnischen Untersuchungen, die noch andauerten. Auch habe es bis dahin noch keine Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, auf die die Polizei weiterhin hofft.

Die Landespolizeidirektion kündigte an, dass die Asylunterkünfte in Vorarlberg ab sofort verstärkt kontrolliert würden. Die Heimleiter der einzelnen Unterkünfte stünden mit den Polizeiinspektionen in ständigem Kontakt.

"Wahnsinniger Einzelfall"
Warnsignale für die Tat habe es keine gegeben, hieß es vonseiten der Caritas, die das Flüchtlingsheim betreibt. Caritas-Direktor Peter Klinger und Diözesanadministrator Benno Elbs erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass nach über 20-jähriger Flüchtlingsarbeit der Katholischen Kirche in Vorarlberg der Anschlag einen "wahnsinnigen Einzelfall" darstelle.

"Die Solidarität der Bevölkerung, mit der wir stets rechnen durften und der Hilfe, der wir oft begegnet sind, hat diese Arbeit erst ermöglicht und die letzten Jahrzehnte maßgeblich mitgetragen." Deshalb habe sie die "Radikalität und die Gewaltbereitschaft, die hinter einem derartigen Anschlag stehen, zutiefst erschüttert. Es darf nicht sein, dass sich Gewaltbereitschaft und Hass über die Menschlichkeit erheben." Klinger und Elbs hatten am Sonntag umgehend das Flüchtlingsheim besucht. "Es sind Kinder, Jugendliche, Familien, Frauen und Männer, die u. a. aus Syrien, Pakistan und Tschetschenien nach Vorarlberg kamen. Es war uns beiden ein Anliegen, bei den Menschen zu sein und ihnen unsere Hilfe und unseren Beistand zu versichern. Ebenso bieten wir den ermittelnden Behörden unsere vollste Unterstützung an."

Der Vorarlberger Grünen-Abgeordnete Harald Walser zeigte sich in einer Aussendung "schockiert" über den Vorfall: "Dieser hinterhältige und feige Brandanschlag sollte uns alle nachdenklich stimmen, wie es um das gesellschaftliche Klima bestellt ist." Walser forderte ein konsequentes Vorgehen der Exekutive.

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