Schmales Budget

"Brauchen mehr Geld für Bildungsreform"

06.12.2014

Heinisch-Hosek kämpft in ÖSTERREICH-Interview für "gemeinsame Schule".

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© TZ ÖSTERREICH/Bruna
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Kommenden Dienstag debattiert die ÖVP ihre Vorstellungen für eine Bildungsreform. Im ÖSTERREICH-Interview geht SPÖ-Bildungministerin Gabriele Heinisch-Hosek in die Offensive. Sie erklärt, warum die „gemeinsame Schule“ kommen müsse und sie mehr Budget brauche:

ÖSTERREICH: VP-Chef Mitterlehner lädt zu einer Bildungsdebatte. Was erwarten Sie?
Gabriele Heinisch-Hosek: Meine Erwartungshaltung ist positiv. Ich habe einen Bildungsdialog in allen Bundesländern gestartet und dadurch, dass auch Industriellenvereinigung und NGOs eine Bildungsreform forcieren, gehe ich davon aus, dass nun auch bei der ÖVP eine Dynamik entsteht, die der Erwartungshaltung der Bevölkerung entspricht.

ÖSTERREICH: Die ÖVP mahnt Sie aber zum Sparen, oder?
Heinisch-Hosek: Ich bin es leid, dass ich immer für die hohen Fixkosten im Bildungsressort verantwortlich gemacht werde. Ich bin für eine Umverteilung in der Schulverwaltung und denke auch über vernünftige Sparmaßnahmen nach. Aber wir werden Mitte Jänner politisch über die Bildung verhandeln: Wir brauchen die soziale Komponente und dürfen kein Kind zurücklassen. Ich möchte, dass kein 15-Jähriger mehr ohne Pflichtschulabschluss dasteht. Das wird kurzfristig Mehrkosten bedeuten, jedoch langfristig positive Effekte haben.

ÖSTERREICH: Und Sie wollen die gemeinsame Schule?
Heinisch-Hosek: Ja, das bleibt unser Ziel. Die Bildung muss Herkunft überwindend sein. Wir haben 800 Millionen Euro für den Ausbau der Ganztagsschulen budgetiert. Das ist eine wichtige Maßnahme. Aber wir sollten auch bereits im Kindergarten starten: Da soll es mehr Bewegung und Sprachförderung geben.

ÖSTERREICH: Fordern Sie für 2015 mehr Budget?
Heinisch-Hosek: Wir geben viel für die Bildung aus. Ich bin auch für einen Kassasturz, damit man prüft, ob alle Mittel sinnvoll eingesetzt sind. Aber mit dem bestehenden Budget wird man eine vernünftige Bildungsreform nicht machen können. Ich werde das mit dem Finanzminister verhandeln.

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