SPÖ stürzt ab

Brutalo-Wahlkampf in Oberösterreich

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In 50 Tagen wählen mehr als eine Million Oberösterreicher – die Schlacht um den LH-Sessel in Linz ist die wichtigste Wahl in diesem Herbst.

Bis 27. September werden jene 1,086 Millionen Menschen, die heuer in Oberösterreich ihren neuen Landtag wählen, kaum mehr einen Schritt tun können, ohne einem Politiker in die Arme zu laufen. Von der oberösterreichischen Innenministerin Maria Fekter, die das VP-Ass in Sachen Sicherheit ist, bis hin zu Kanzler und Vizekanzler tourt dabei auch die Bundespolitik massiv zwischen Mühlviertel und Salzkammergut. Denn immerhin ist diese Wahl die wichtigste im heurigen Jahr – und es geht um Weichenstellungen auch für die Bundespolitik: So wird SP-intern eine Debatte um Werner Faymann und seinen Kurs hochkochen, sollte die SPÖ auch diese Wahl verlieren.

Noch wilder könnte es in der Kanzlerpartei zugehen, wenn Erich Haider wahr macht, was ihm sein VP-Konkurrent Josef Pühringer unterstellt: Dass die SPÖ notfalls sogar mit der FPÖ koalieren würde, um das schwarze Kernland politisch umzufärben.

Umfrage: VP schon 14 Prozent vor der SPÖ
Pühringer sagt deshalb, dass die ÖVP „über 40 Prozent und einen großen Vorsprung auf den Zweiten braucht“, um den LH-Sessel zu retten. Eine Umfrage des SORA-Instituts zeigt, dass Pühringer am besten Weg ist, das zu erreichen: Er liegt mit 44 Prozent um 14 Prozentpunkte vor der SPÖ mit 30 Prozent – womit 50 Tage vor der Wahl Rot-Blau rechnerisch unmöglich wäre. Aber, so Pühringer, bis zum Wahltag gilt das Lotto-Prinzip: Alles ist möglich.

Pühringer: "SPÖ arbeitet an Rot-Blau"

ÖSTERREICH: Wie hart wird der Wahlkampf in Oberösterreich?
Josef Pühringer: Die SPÖ will um jeden Preis den Landeshauptmann. Die ÖVP muss mit großem Abstand Erster werden. Haider würde sonst jede Koalition, auch mit der FPÖ, eingehen, um LH zu werden.

ÖSTERREICH: Wollen Sie das schwarz-grüne Experiment fortsetzen?
Pühringer: Schwarz-Grün brachte im Inhalt oft harte Debatten, es blieb aber immer anständig. Kuschelkurs gab es jedenfalls keinen.

ÖSTERREICH: Der Kuschelkurs ist auch im Bund vorbei. Schlecht für Ihren Wahlkampf?
Pühringer: Ich bin schon froh, wenn kein Gegenwind aus Wien weht. Josef Pröll hat die ÖVP relativ gut aufgestellt. Und in der ersten Phase der Koalition ist einiges weitergegangen. Jetzt kann ich nur appellieren: Die Wähler erwarten in schwierigen Zeiten eine vernünftige Zusammenarbeit.

ÖSTERREICH: Die Koalition streitet zu viel?
Pühringer: Für parteipolitische Winkelzüge hat die Bevölkerung gerade jetzt wenig Verständnis. Wir müssen uns darauf besinnen, dass jetzt die oberste Priorität der Kampf um jeden Arbeitsplatz ist. Da ist in der Koalition vieles verbesserungswürdig.

ÖSTERREICH: Raten Sie Erwin Pröll, als Bundespräsident zu kandidieren?
Pühringer: Er braucht von niemand Ratschläge. Aber: Wenn die ÖVP einen Kandidaten aufstellt, dann kann es nur Erwin Pröll sein. Er hätte meine volle Unterstützung.

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