Der BZÖ-Chef will einen "bekannten" Wiener ins Rennen schicken. Petzner ist Steirer.
BZÖ-Obmann Josef Bucher will bei der Landtagswahl in Wien mit einem Wiener oder einer Wienerin antreten, wobei es sich um eine bereits "bekannte Persönlichkeit" handeln soll. In der verbleibenden relativ kurzen Zeit wäre es nicht möglich, jemand Unbekannten zu bewerben. Auf einen möglichen Kandidaten festlegen will er sich noch nicht. Die Spitzenkandidaten-Frage für Wien soll bis Herbst geklärt werden.
Stefan Petzner ist als gebürtiger Steirer damit wohl aus dem Rennen. Er hatte zuletzt nicht ausgeschlossen, bei den Wien-Wahlen als Listenerster anzutreten.
Landesgruppe zerstritten
In Wien tritt der Freiheitliche
Parteiobmann Heinz-Christian Strache als Herausforderer von
SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl an, gerade deshalb vermeint das BZÖ hier den
Wunsch nach einer Alternative zu verspüren. Vorher muss aber noch die Wiener
Landesgruppe auf Vordermann gebracht werden, denn die ließ in den
vergangenen Monaten eher mit internen Querelen aufhorchen.
Scheibner soll's richten
Vize-BZÖ-Chef Herbert Scheibner wurde
deshalb mit der organisatorischen Arbeit beauftragt. "Er kennt die Wiener
Verhältnisse sehr gut, er kennt die Chancenpotenziale sehr gut und er
verkörpert auch das Spektrum, das wir abdecken wollen mit unserer Politik,
nämlich eine bürgerliche Politik der Mitte zu machen. Damit wird er auch
betraut sein in nächster Zukunft, ohne jetzt die Spitzenkandidaten-Frage zu
klären. Das wird wahrscheinlich noch bis in den Herbst dauern", so Bucher.
Orange wollen bundesweit wachsen
Vor Wien sind aber heuer noch
Landtagswahlen in Oberösterreich und Vorarlberg zu schlagen. Ein Antreten in
beiden Ländern sei fix. Bucher geht außerdem davon aus, dass die Orangen
dann in zwei weiteren Landtagen vertreten sind: "Die Vorbereitungen laufen,
alles ist auf Schiene. Wir werden in beide Landtage einziehen, das sagen uns
die Umfragen voraus." Im nächsten Jahr wird auch im Burgenland gewählt, und
dort "schwebt" dem BZÖ ebenfalls eine Kandidatur vor, so Bucher.
Mit Grünen oft "wortident"
Während sich die
Orangen keine "Verbindung" mit Blau vorstellen können, ortet man bei den
Grünen Gemeinsamkeiten. "Mit den Grünen haben wir auf der Sachebene durchaus
Gemeinsamkeiten, was die Eindämmung der Schuldenentwicklung, die
Rechnungshof-Kontrollen oder die Minderheitenrechte im Hohen Haus
anbelangt", erklärt Bucher und weiter: "Wir sind die einzigen mit den Grünen
gemeinsam, die substanzielle Oppositionspolitik machen und auf Missstände
oft wortident reagieren", meint Bucher.
Achse Stadler - Pilz
Auch im kürzlich eingesetzten
Spionage-Ausschuss wollen die beiden Parteien wieder zusammenarbeiten. Mit
Ewald Stadler, BZÖ-Fraktionsführer, und seinem Kollegen von den Grünen,
Peter Pilz, gebe es eine "Achse, die sich in einigen Bereichen sehr gut
auskennt". Sie sollen im U-Ausschuss einen "wichtigen Beitrag" leisten,
meint der Bündnischef.