Der BZÖ-Chef wurde von den Blauen mit einem Ministeramt gelockt.
ÖSTERREICH: Wie wurden Sie von der Abspaltung
des Kärntner BZÖ informiert?
Josef Bucher: Ich
wurde in ein Büro neben dem meinen gebeten, dann wurde mir von Uwe Scheuch
mitgeteilt, dass alle Kärntner BZÖ-Abgeordneten in die FPÖ übergeführt
werden und ich deshalb als Klubobmann abgesetzt sei. Das war ein eiskalter
Putsch dieser PKK oder wie die heißen soll.
ÖSTERREICH: War denn diese Situation für Sie bedrohlich?
Bucher:
Na ja, das hat mich schon an Zeiten erinnert, die ich für überwunden
geglaubt habe und gegen die ich immer angekämpft habe. Da haben nur noch die
Lederstiefel gefehlt. (Lacht) Man weiß ja auch, dass Kurt Scheuch immer
einen Knicker (ein Taschenmesser, Anm.) dabei hat.
ÖSTERREICH: Es soll auch unmoralische Angebote der Scheuchs
gegeben haben.
Bucher: Es war von einer baldigen
schwarz-blauen Koalition die Rede und von einem Ministeramt, für das ich
infrage kommen könnte.
ÖSTERREICH: Trotzdem haben Sie Nein gesagt, und Scheuch hat
nicht einmal fünf Abgeordnete zusammen. Wird das so bleiben?
Bucher:
Für mich war der Wechsel nie ein Thema. Und zwei Kärntner Abgeordnete –
Stefan Petzner und Stefan Markowitz – haben auch widerstanden. Wir planen
jetzt jedenfalls eine Parteigründung in Kärnten. Es wird dort weiter ein BZÖ
geben.
ÖSTERREICH: Warum fand der Putsch statt?
Bucher:
Das ist ja wohl völlig klar: Die Scheuchs wollten von der desaströsen
Situation rund um die Hypo ablenken.