Kotanko-Interview

Bürgermeister Luger trotz Beichte angezählt

21.08.2024

Der Linzer Bürgermeister bekommt nach einer Lügenbeichte das Vertrauensvotum seiner SPÖ. Dennoch dürfte seine Amtszeit angezählt sein, meint Politik-Redakteur Christoph Kotanko.

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Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger dürfte trotzdem, dass ihm seine Partei das Vertrauen aussprach, wenig Chancen haben, weiterhin im Amt zu bleiben. Er hatte kürzlich zugegeben, dem mittlerweile abgesetzten Intendanten des Linzer Brucknerhauses, Dietmar Kerschbaum, die Fragen zum Besetzungs-Hearing gegeben zu haben.

Davor hatte er sich offenbar in Lügen verstrickt. Wie Christoph Kotanko, Korrespondent der Oberösterreichischen Nachrichten in der ZIB 2 meinte, war Lugers Verteidigungsstrategie "denkbar unglücklich und eigentlich eine Frechheit der Öffentlichkeit gegenüber". Kotanko meinte, ihm sei soetwas in seiner 40-jährigen Tätigkeit selten vorgekommen. 

Nicht mehr zu halten

Dass sich die Partei jetzt um ihn schare sei natürlich aber als Bürgermeister einer Hauptstadt sei er nicht mehr zu halten. Allerdings müsse die Partei sich erst auf einen Nachfolger einigen, weil kein "Kronprinz" vorhanden sei. Vermutlich werde der Zustand keine Monate oder Jahre mehr dauern. Die Oppositionsparteien könnten allerdings nicht die nötigen zwei Drittel der Mandate für ein Misstrauensvotum erzielen.

Unangenehm für Babler

Allerdings bringe Luger in der anstehenden Nationalratswahl SPÖ-Parteichef Andreas Babler unverschuldet in eine unangenehme Situation in Sachen ORF-Sommer-Interview oder beim SPÖ Wahlkampf-Auftakt. Der findet ausgerechnet im Ars-Electronica-Zentrum in Linz statt. Linz sei zudem eine Stadt, die als "Swing-State" gelte und  wo sehr unterschiedlich gewählt würde. Für die Nationalsratswahl sei es zudem nicht egal, wie sich die SPÖ in Linz schlage, weil es hier gelich viele Wahlberechtigte gäbe wie in Wien.

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