Saab-Nachfolge

Bundesheer bereitet sich auf Kauf von Advanced Jettrainer vor

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Verteidigungsministerin Tanner lässt den Kauf von M-346 Jets in Kooperation mit dem italienischen Verteidigungsministerium prüfen. Die Jets sollen neben ihrem Ausbildungszweck auch bewaffnet werden.

Nachdem die Saab 105 Jets altersbedingt ausgeschieden werden mussten, ordnete Bundesministerin Klaudia Tanner (ÖVP) 2022 die Prüfung des Kaufs neuer Jet Trainer an. Neben Ausbildungsaufgaben sollen diese auch Aufgaben in der Luftraumüberwachung bzw. der Luftverteidigung wahrnehmen und somit bewaffnet werden können.  

Jet M-346 von der Firma Leonardo 

Am Dienstag beauftragte die Verteidigungsministerin die Generaldirektion Präsidium, die Anschaffung von Jet-Trainern des Typs M-346 der Firma Leonardo zu prüfen. Das italienische Verteidigungsministerium hatte zuvor ein Angebot für eine Beschaffungskooperation unterbreitet. Eine finale Typenentscheidung ist es aber noch keine.

Kosten von rund einer Milliarde Euro, vielleicht auch weniger

Das Angebot ihres italienischen Amtskollegen bezeichnete Tanner im Gespräch mit oe24 als "interessant". Tanner zeigte sich zuversichtlich, dass "noch in diesem Jahr" die Prüfung des Angebots abgeschlossen werden könne. Die Kosten bewegen sich in Höhe von rund einer Milliarde Euro - es könnte aber auch weniger sein. 

Kauf von 12 Jets geplant

Wie viele Exemplare angeschafft werden sollen, sei Gegenstand von Verhandlungen. Im Aufbauplan sind derzeit zwölf Stück vorgesehen.

Bundesheer bereitet sich auf Kauf von Advanced Jettrainer vor
© oe24
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Tanner: "Wichtig ist Transparenz"

Das italienische Verteidigungsministerium, das selbst Jet-Trainer anschaffen möchte, habe diese Kooperation angeboten.

Tanner sagte: „Ich bedanke mich herzlich bei meinem Amtskollegen, Verteidigungsminister Guido Crosetto, für dieses Angebot zu einer weiteren Kooperation und verspreche eine rasche Prüfung."

Wichtig sei die Transparenz, so die Ministerin: "Gemeinsame Beschaffungskooperationen haben sich in den letzten Jahren meiner Amtszeit als hervorragendes, transparentes und friktionsfreies Instrument zur Beschaffung von Rüstungsgütern erwiesen, dies haben wir im Rahmen der Beschaffung der Leonardo AW-169 Hubschrauber oder des Transportfliegers Embraer C-390 gesehen. Solche Beschaffungen funktionieren nur auf Basis von engstem Vertrauen.“

Eurofighter
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Eurofighter

Zwei österreichische Eurofighter

Eurofighter 

Weil die Saab 105 Jets altersbedingt ausgeschieden werden mussten, gab das Bundesheer sein Zwei-Flotten-System auf. Seitdem hat sich die Ausbildung der Eurofighter-Piloten komplett vom Inland ins Ausland verlagert, was kostenintensiv ist. 2022 ordnete Tanner die Prüfung des Kaufs neuer Jet-Trainer an. Neben Ausbildungsaufgaben sollen diese auch Aufgaben in der Luftraumüberwachung bzw. der Luftverteidigung wahrnehmen und somit bewaffnet werden können.

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