Nach 21 Jahren beendeten die Soldaten ihre Patrouillentätigkeit
Emsiges Treiben hat Donnerstag in Siegendorf in einem Gebäude nahe der alten Zuckerfabrik geherrscht: Das Haus diente jahrelang den Assistenzsoldaten als Quartier bei ihrem Aufenthalt im Burgenland. Mit dem Ende des Heeres-Einsatzes in den nordburgenländischen Bezirken werden auch hier die Zelte abgebrochen. Wo sich vor zwölf Stunden noch die Einsatzzentrale für einen ganzen Zug befunden hatte, wurde am Vormittag nach Kräften geputzt und zusammengepackt.
Abzug
Im geschäftigen Treiben zieht ein Routinier die Fäden: Oberstabswachtmeister Raimund Fröhlich vom Jägerbataillon 24 aus Tirol ist Zugskommandant der noch im Gefechtsstand stationierten Soldaten. Für den Stabsunteroffizier, der seit 1987 beim Bundesheer ist, schließt sich mit dem Abschied aus dem Burgenland ein Kreis: Denn Fröhlich gehörte im September 1990 zu den ersten Soldaten, die ins Burgenland zum Assistenzeinsatz abkommandiert wurden.
Positives und Negatives
"Es hat eigentlich nur ein Jahr gegeben, wo ich nicht da war", meint der Unteroffizier. Vor 21 Jahren kam er als Zugsführer und Gruppenkommandant-Stellvertreter nach Mörbisch. "Von der Bevölkerung sind wir damals sehr gut angenommen worden in den 90er Jahren", erinnert er sich. Und das sei auch heute noch so. Inzwischen hat er an die 30 Einsätze im Burgenland absolviert: "Es hat eigentlich nur ein Jahr gegeben, wo ich nicht da war", blickt der Oberstabswachtmeister auf seine Zeit im Burgenland zurück und meint: "Jeder Einsatz war eigentlich eine Herausforderung." Ein einzelnes Ereignis aus all den Begebenheiten herauszuheben, sei kaum möglich - es habe viel Positives und viel Negatives gegeben.
Währenddessen sind Soldaten damit beschäftigt, Betten abzubauen, die Küche und Büroräume zu putzen und ihre eigenen Sachen zu packen. Die Munition wurde bereits kontrolliert und für den Transport verpackt. Ein großer Container vor dem Gebäude stand für Abfälle bereit. "Um 6 Uhr war Tagwache", nach dem Frühstück um 7 Uhr wurde mit der Arbeit begonnen. Das Räumen des Gefechtsstandes wird den ganzen Tag über andauern, bis zur Verladung der Gerätschaften auf den Lkw, so Fröhlich. Um 8 Uhr früh wurden in Eisenstadt Gerät sowie Fahrzeuge zurückgegeben, die die Soldaten im Einsatz verwendeten.
Morgen, Freitag, werden die Soldaten des Jägerbataillons 24 bei einem Festakt vor dem Landhaus in Eisenstadt offiziell verabschiedet. Danach treten sie im Bus die Heimreise nach Tirol an. Der Gerätetransport bricht schon am Vormittag in Richtung Lienz auf. Die Soldaten sind noch bis 22. Dezember in ihrer Heimatgarnison im Dienst. Die Grundwehrdiener rüsten dann noch vor Jahresende ab, und im Jänner folgt bereits der nächste Einrückungstermin - diesmal ohne Assistenzeinsatz im Burgenland.