Generalstabschef sieht dreistelliges Sparvolumen auf Heer zukommen.
Der Anfang November wieder in seinen Posten zurückgekehrte Generalstabschef Edmund Entacher rechnet im Rahmen des anstehenden Sparpaketes
mit starken Einschnitten für das Bundesheer. "Ich fürchte offen gestanden Arges", sagte er am Mittwoch im Ö1-"Mittagsjournal". Die Einsparungen werden das Verteidigungsressort "ganz erheblich" betreffen, so seine Prognose.
Entacher rechnet mit einer dreistelligen Millionen-Summe, die das Heer einsparen muss. "Da braucht man kein Prophet sein", sagte der Generalstabschef. "So wie es den gesamten Staat erheblich belasten wird, wird es uns noch mehr belasten."
Konkrete Zahlen konnte Entacher noch nicht nennen, dazu brauche es die endgültigen Zahlen. Wenn diese darliegen, dann "müssen wir das Budget auf den Kopf stellen" und "von Grund auf" neu planen, sagte er. Auf die Frage, ob das Heer damit weiter ausbluten werde, sagte er: "Zwingend, ja." Das Heer habe dabei nur die Möglichkeit, vom Sachaufwand wegzunehmen, das bedeute "weniger Investment, weniger Betrieb".
Nicht vorstellen kann sich Entacher, dass man - wie im Zuge der Debatte um das Sparpaket diskutiert - Heeresspitäler komplett schließen kann. "Gut vorstellbar" sei aber "ein ziemlich starkes Umstrukturieren", sagte er. Dies könne die Aufgabe von Bettenkapazitäten oder auch Stellenabbau bedeuten. Aber das Heer brauche "eine gewisse Substanz" auch in diesem Bereich, betonte er.
Zu seiner zwischenzeitlichen Absetzung durch Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) sagte Entacher, diese habe sich in der Arbeit nicht merklich ausgewirkt. Er habe in der Zusammenarbeit mit dem Ressortchef "keine Änderung feststellen müssen, wir arbeiten auf professioneller Basis, das ist bisher ganz gut gegangen." Darabos hatte den Generalstabschef im Jänner abberufen, nachdem dieser die Plänen des Ministers, die Wehrpflicht abzuschaffen, kritisiert hatte. Im November hob die Berufungskommission beim Bundeskanzleramt den Versetzungsbescheid auf. Darabos musste Entacher daraufhin wieder an seinen alten Posten zurückkehren lassen.