Studie beweist

Bundesheer: Mehr Köche als Pioniere

10.01.2013

14.000 Rekruten als Systemerhalter - Ausbildung kostet 213 Mio. im Jahr.
 

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Noch neun Tage bis zur Heeres-Volksbefragung – und der Zweikampf zwischen ÖVP und SPÖ wird immer brutaler. Nebeneffekt: Je näher der 20. Jänner rückt, desto mehr Fakten über das Heer gelangen an die Öffentlichkeit.

Brisant: Eine neue Studie des Verteidigungsministeriums zeigt, dass die Mehrheit der Präsenzdiener (Zahlen aus 2011 und 2010) gar nicht in der Kampftruppe, sondern als Systemerhalter tätig ist.

60 % der Präsenzdiener sichern das Heeres-System
Konkret waren 2011 von 23.000 Wehrpflichtigen 14.000 (das sind rund 60 Prozent) dafür da, das System aufrechtzuerhalten. Es gibt mehr ­Köche als Pioniere, mehr Kraftfahrer als Funker, mehr Kellner als Panzerfahrer...

  • Über 5.000 junge Männer versehen ihren Präsensdienst als Kraftfahrer.
  • Um die Sicherheit der Kasernen zu gewährleisten, arbeiten 2.500 junge Männer als Wachsoldaten.
  • Rund 1.800 (!) Präsenzdiener sind als Kellner tätigt, 1.300 Soladaten arbeiten als Köche.

Der Rest, also nur 9.000 Grundwehrdiener, versieht den Dienst in der Kampftruppe. Laut Ministerium bildete das Heer nur noch 1.300 Jäger, 906 Pioniere, 700 Funker, 283 Panzerfahrer und 112 Granatwerfer-Schützen aus.

Der SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos kritisiert, dass jährlich 213 Millionen Euro in die Ausbildung fließen, die Kosten mit einem Freiwilligen-Heer viel geringer wären.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) stellt klar: „Die Zahl der Systemerhalter muss um die verzichtbaren reduziert werden. Der Grundwehrdienst muss aber deutlich reformiert werden.“

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