Causa Burgtheater will der Kulturminister möglichst rasch aufklären lassen.
Seit Samstag ist Josef Ostermayer auch offiziell neuer Kulturminister. Und greift in Sachen Malversationen im Burgtheater prompt durch: Schon Freitagabend um 19.30 Uhr rief er Mitglieder des Burgtheater-Aufsichtsrats zu sich ins Ministerium am Minoritenplatz.
Mit ihnen beschloss er ein gemeinsames Vorgehen:
- Der Bericht der Wirtschaftsprüferkanzlei KPMG soll zur Gänze veröffentlicht werden. Die Betroffenen werden derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen um ihre Zustimmung dafür gebeten.
- Am Montag ergeht ein Brief von Ostermayer an den Rechnungshof zur vollständigen Prüfung aller Vorgänge – der Verdacht der Rechnungsfälschungen steht im Raum.
- Kommende Woche wird der Kanzleramtsminister zudem mehrere gesellschaftsrechtliche, arbeitsrechtliche und Schadenersatz-Gutachten in Auftrag geben.
- Die wirkliche politische „Bombe“ plant Ostermayer aber gegen die Wirtschaftsprüfer von KPMG: Der Kulturminister wird auch diese von unabhängigen Prüfern kontrollieren lassen. Immerhin hatte KPMG dem Burgtheater vor einem Jahr einen Persilschein ausgestellt, der am Freitag durch ein neues Gutachten falsifiziert wurde.
Ostermayer beweist bereits in seinen ersten Tagen als Kulturminister, dass er keine Sekunde Zeit mehr verlieren will, um diese Affäre „lückenlos“ aufzuklären...
Isabelle Daniel