Wirbel nach ORF-Wahl

Burgenland-SPÖ schießt wieder quer

18.05.2018

Die SPÖ Burgenland bringt Bundespartei rund um Christian Kern wieder einmal in Troubles.

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© APA/BUNDESHEER/PUSCH
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Wien. Wie einst die Kärntner FPÖ unter Jörg Haider für Susanne Riess-Passer werden die burgenländischen Roten mit Hans Niessl und seinem Nachfolger Hans Peter Doskozil zum Stachel im Fleisch der Bundespartei. Am Donnerstag stimmte Werner Dax, Vertreter des Burgenlandes, als einziger SPÖ-naher Stiftungsrat für FPÖ-Mann Norbert Steger. Seitdem gehen SPÖ-intern die Wogen hoch.

Aus dem Büro von Niessl bestreitet man das, was alle zu wissen glauben: Das Stimmverhalten sei nicht mit der FPÖ paktiert gewesen. „Unser Stiftungsrat hat Steger einige Fragen gestellt – als die beantwortet waren, hat er abgestimmt. Er ist ja weisungsfrei.“

In der SPÖ ist man extrem verärgert – auch wenn man das nicht offen sagt. Der Querschuss ist ja nicht der Erste:

  • Familienbeihilfe: So befürwortete Doskozil erst vor 10 Tagen die Kürzung der Familienbeihilfe für im Ausland ­lebende Kinder. Er widersprach damit der Parteilinie – und gab Kanzler Kurz recht.
  • Grenzen: Niessl selbst lässt keine Gelegenheit aus, den blauen Innenminister Herbert Kickl dafür zu loben, weil der die Grenzkontrollen immer wieder verlängert.
Über die Motive der Burgenländer wird gerätselt – um so mehr, als Doskozil keine Ambitionen auf den Bundesvorsitz haben kann: Er übernimmt wahrscheinlich noch heuer den LH-Sessel. Für Unruhe unter den einst so geschlossenen Roten ist gesorgt. 
 
(gü)
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