Breite Koalition
Burgstaller: "Schließe keine Partei aus"
30.03.2013
Salzburg: „Koalition
der konstruktiven Kräfte“.
Gabi Burgstaller spricht Klartext: Sie bleibt nur, wenn die SPÖ Platz 1 behält – und will in Salzburg eine breite Koalition – aber ohne ÖVP-Chef Wilfried Haslauer. Die FPÖ schließt Burgstaller hingegen nicht aus.
ÖSTERREICH: Ihr Wahlziel für 5. Mai?
Gabi Burgstaller: Das Wichtigste für das Land ist, ohne finanziellen Schaden aus dem Finanzskandal herauszukommen. Wir sind da ein gutes Stück weiter. Deshalb hoffe ich, dass die SPÖ stimmenstärkste Partei wird.
ÖSTERREICH: Soll die stärkste Partei den die Landeshauptmann/-frau stellen?
Burgstaller: Selbstverständlich, es hat Österreich immer nur geschadet, wenn jemand davon abgegangen ist.
ÖSTERREICH: Wenn die ÖVP vorn ist, wird es Haslauer?
Burgstaller: Ja.
ÖSTERREICH: Ist die SPÖ hinten, dann scheiden Sie aus?
Burgstaller: Dann verlasse ich die Politik. Ich ginge nicht in den Bundesrat wie Gerhard Dörfler.
ÖSTERREICH: Wer soll nach dem Skandal regieren? Eine 3er-Koalition wie Kärnten?
Burgstaller: Eine „Koalition der konstruktiven Kräfte“, also auch mehrerer Parteien, täte dem Land gut. Die Salzburger Oppositionsparteien – FPÖ und Grüne – arbeiten mit mir die Finanzaffäre auf. Es war die ÖVP von Wilfried Haslauer, die sich in Opposition gestellt hat.
ÖSTERREICH: Keine Koalition mit Haslauer – aber schon mit der Schnell-FPÖ?
Burgstaller: Haslauer will mit uns nicht arbeiten, er hat uns sogar „Bande“ genannt. Ich schließe keine Partei von vornherein aus – weder ÖVP noch Grüne noch FPÖ.
ÖSTERREICH: Und Stronach?
Burgstaller: Inhaltlich schwer einzuschätzen. Mit Spitzenkandidat Bürgermeister Mayr habe ich gut zusammengearbeitet.
ÖSTERREICH: Und eine 3er-Koalition auch im Bund?
Burgstaller: Ich sehe das positiv. Wichtig ist mir, dass es unter der Führung der SPÖ passiert.
ÖSTERREICH: Eine Chance für große Aufgabenreform?
Burgstaller: Das Wichtigste ist das Abrüsten der Machtblöcke. Das gilt für Bund und Länder.
Österreich: Was könnten die Länder abgeben?
Burgstaller: Wir brauchen in einem Land von acht Millionen nicht neun Bauordnungen oder neun Jugendschutzgesetze. Der Schutz für Jüngere – und Ältere – sollte überall gleich sein.