FPÖ-Chef hielt Rede beim Burschenschafter-Treffen in der Wiener Hofburg.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Samstag betont, dass es sich bei dem umstrittenen Festkommers der Burschenschafter in der Wiener Hofburg um eine "friedliche Veranstaltung" handle. Schon im Vorfeld habe man aber "deutlich erkennen können, wie es in Österreich im 21. Jahrhundert um die Versammlungs- und Meinungsfreiheit bestellt ist", kritisierte Strache bei einer Pressekonferenz die angekündigten Gegendemonstrationen. Linke Gruppierungen würden "bewusste Hetze" gegen die Burschenschafter betreiben.
Die "Vorväter" der Burschenschafter hätten stets für Demokratie und Freiheitsrechte gekämpft, meinte Strache, der bei der Veranstaltung auch die Festrede halten wird. Daran wolle man sich bei der Feier anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Burschenschaften erinnern.
"Hetze und Hass"
Die angekündigten
Gegendemonstrationen kritisierte der FPÖ-Chef heftig: Dem "linken
Lager" gehe es nicht um eine objektive Debatte, sondern ausschließlich
um "Hetze und Hass gegen eine demokratische Bewegung".
Warum sich die Medienöffentlichkeit der Veranstaltung auf eine Pressekonferenz mit ihm und dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (F) beschränkt, wollte Strache nicht ausführlich kommentieren: Er wisse nichts davon, dass man Medienvertreter zunächst zum Kommers eingeladen und dann wieder ausgeladen hatte. In der Vergangenheit sei die Berichterstattung aber oft "einseitig" und "diffamierend" gewesen. Ein Sprecher der Burschenschafter bat daraufhin um Verständnis, dass die Feier "nicht gestört" werden wolle.
Rudas: "Peinlich"
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura
Rudas nannte Straches Auftritt beim Kommers unterdessen "peinlich".
Statt an Lösungen für ein friedliches Zusammenleben interessiert zu sein,
widme sich der FPÖ-Chef lieber "im Kreise dubioser Gestalten
ewiggestrigem Gedankengut, Deutschtümelei und absurden Ritualen",
meinte sie in einer Aussendung. Straches Auftritt sei aber "wenig
erstaunlich", da sich die Freiheitlichen in den vergangenen Jahren zum "Auffangbecken
von Burschenschaftern aus rechtsrabiaten Studentenverbindungen"
entwickelt hätten. "Bezeichnend" ist für Rudas außerdem, dass
Medien bei dem Kommers nicht zugelassen sind.
Bei der Veranstaltung der Burschenschafter werden über tausend Teilnehmer aus ganz Europa erwartet. Die Polizei hat aufgrund der Gegendemonstrationen ein umfangreiches Platzverbot rund um die Hofburg ausgesprochen.