Die FPK - die Freiheitlichen in Kärnten - hat ab sofort nur mehr drei Abgeordnete und damit keine Klubstärke im Parlament.
Da waren's nur noch drei: Der BZÖ-Abgeordnete Sigisbert Dolinschek wird nun doch nicht zur FPÖ zurückkehren. Das hat der Kärntner Abgeordnete am Montag gemeinsam mit BZÖ-Chef Josef Bucher angekündigt. Damit folgen vorerst nur drei Kärntner Nationalratsabgeordnete ihrem Landesparteichef Uwe Scheuch zurück zur FPÖ.
Die Bildung eines eigenen Parlamentsklubs der FP-Kärnten ist bereits vorige Woche gescheitert, weil dazu insgesamt fünf Mandatare nötig gewesen wären.
Trotzdem für Zusammenarbeit
Der BZÖ-Abgeordnete Sigisbert
Dolinschek ist trotz seines Verbleibs im orangen Parlamentsklub für eine
engere Kooperation mit der FPÖ. Er sei einem CDU/CSU-Modell "nicht
abgeneigt", man müsse diese Sache aber mit der Bundespartei abstimmen.
Im konkreten Fall habe das nicht stattgefunden, man solle aber sehr wohl in
dieser Legislaturperiode Gespräche über ein derartiges Projekt führen, so
Dolinschek.
"Diener zweier Herren"
Die Entscheidung, ob er beim
BZÖ verbleibe, oder ob er zur neuen Kärntner FPK wechsle, sei für ihn nicht
ganz einfach gewesen, so Dolinschek. Er habe eine gewisse Solidarität
gegenüber der Kärntner Landesgruppe, aber auch gegenüber der Bundespartei.
Er habe auch überlegt, ob er seine politische Laufbahn überhaupt beenden
solle, sich letztendlich aber für den Verbleib im BZÖ-Klub entschieden. Ein
Übertritt in den FPÖ-Klub sei von vornherein "ausgeschlossen"
gewesen.
Hau-Ruck-Aktion
Im Kärntner Landesparteivorstand habe er sich
für eine engere Kooperation mit der FPÖ ausgesprochen, sagte Dolinschek. Er
habe aber auch als einziger die Schwierigkeiten erklärt. So habe er etwa
betont, dass es keine finanziellen Auswirkungen auf den BZÖ-Klub geben
dürfe. Er habe allerdings nicht erwartet, dass die Sache so schnell
durchgezogen wird, außerdem sei mit der Bundespartei vorher nicht
ausreichend gesprochen worden, kritisierte Dolinschek.
"Totentanz ist abgesagt"
BZÖ-Chef Josef Bucher sprach
von einer "großen Freude" mitteilen zu können, dass der "Totentanz
abgesagt ist". Dolinscheks Verbleib sei ein "starkes Lebenssignal".
Die Putschversuche des Kärntner Landesparteichefs Uwe Scheuch seien damit
gescheitert. Dolinschek habe als ältester politischer Weggefährte Jörg
Haiders von Anfang an Scheuchs Pläne bekämpft. Trotz Dolinscheks Aussagen,
dass sich dieser eine engere Kooperation mit der FPÖ wünsche, sei man klar
auf einer Linie. Eine Kooperation bei gewissen Themen im Nationalrat mit der
FPÖ gebe es ohnehin schon, so Bucher. Einen Zusammenschluss mit den
Freiheitlichen schließe er aber weiterhin aus.
Ultimatum noch aufrecht
Das Ultimatum an Scheuch, innerhalb der
nächsten 48 Stunden einen außerordentlichen Landesparteitag einzuberufen,
sei nach wie vor aufrecht, betonte Bucher. Man wolle es den Kärntner
Funktionären überlassen, zu entscheiden, ob sie Scheuch folgen oder beim BZÖ
bleiben wollen. Er sei jedenfalls der Überzeugung, dass die Funktionäre
Letzteres wollten.
Bucher rechnet nicht damit, dass auch die drei restlichen Kärntner Abgeordneten zum orangen Parlamentsklub zurückkehren. Mit Martin Strutz, Josef Jury und Maximilian Linder gebe es "keine Gespräche", so der BZÖ-Chef. Auch habe es kein entsprechendes "Ersuchen" der drei Abgeordneten gegeben.