Der SPÖ-Abgeordnete Faul sorgte für einen Eklat. Nach Zwischenrufen entnervt, griff er den BZÖ-Abgeordneten Grosz an. Dieser stellt nun den psychologischen Zustand von Faul in Frage, trotzdem dieser sich einem Alkotest unterzogen hat.
Rustikal wurde es Dienstagabend nach elfstündiger Debatte im Nationalrat. Durch Zwischenrufe des steirischen BZÖ-Chefs Gerald Grosz entnervt, entglitten dessen sozialdemokratischen Landsmann Christian Faul die Nerven. Vom Rednerpult aus rief Faul, im Zivilberuf Schuldirektor, dem orangen Politiker zu: "Sternzeichen Krokodil: Große Klappe, kleines Hirn." Lesen Sie hier die ganze Rede des Abgeordneten.
Das BZÖ zweifelt nun am Zustand des Abgeordneten und spricht sich für allgemeine Alko-Tests im Parlament aus.
Faul unterzog sich Alkotest
Grosz meinte, Faul habe sich
offenbar unter Alko-Einfluss befunden und sich endgültig disqualifiziert.
Das BZÖ forderte von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) die
Einführung von Alko-Tests für Abgeordnete. Faul, der
seine Äußerungen indes bedauert , unterzog sich daraufhin auf
eigenen Wunsch einem Alkotest bei der Polizei, dieser ergab 0,0 Promille.
Seitens des BZÖ wird der "selbstfabrizierte" Test
angezweifelt.
Hier das Ergebnis des Alkotests Fauls (zum Vergrößern aufs Bild klicken):
BZÖ fordert Rücktritt
Für Grosz liegt der Fall klar: "Ob
nun alkoholisiert oder nicht, ob er unter dem Eindruck möglicher anderer
Substanzen stand oder ob er sich schlichtweg in einem psychologisch
bedenklichen Zustand befindet oder befand: Herr Faul, ziehen Sie
charaktervoll die Konsequenz und treten Sie zurück. Sie sind eine
zusätzliche Schande für das ohnedies schon ramponierte Ansehen des
Parlaments." BZÖ-Vizeklubchef Peter Westenthaler nannte den
SP-Abgeordneten eine "Schande für das Parlament" und forderte
ihn ebenfalls zum Rücktritt auf.
Ein ZiB-Bericht mit der Rede von Faul
Faul bedauert
Der steirische SP-Abgeordnete Christian Faul
bedauert seine am Dienstagabend getätigten Aussagen über den BZÖ-Mandatar
Gerald Grosz. Faul begründet seine Schimpfkanonade damit, dass die SPÖ, aber
auch die anderen Parteien, von Grosz seit dessen Einzug ins Parlament
diffamiert würden. "Man wird permanent kriminalisiert",
kritisierte Faul: "Aus Emotion habe ich Grosz den Spiegel vorgehalten -
ich sage nicht, dass das gut war."