Nachdem das BZÖ in Kärnten plötzlich FPK heißt, wird es bald neue Orange im Land geben.
Das nach der Abspaltung des Kärntner FPK übrig gebliebene Bundes-BZÖ wird nun eine eigene Landsgruppe gründen. Obmann soll Bündnischef Josef Bucher werden, ihm zur Seite wird Stefan Petzner als geschäftsführender Obmann stehen. Konstituieren wollen sich die Kärnter Orangen bei einem Landesparteitag am 30. Jänner, eine provisorische Landesgeschäftsstelle ist bereits eingerichtet. "Es muss in Kärnten auch neu gewählt werden", forderte Bucher am Montag in Klagenfurt.
20% Wähler möglich
Bucher glaubt, ein Wählerpotenzial
von rund 20 Prozent in Österreichs südlichstem Bundesland zu haben. Jetzt
würden alle 5.800 Mitglieder der "Freiheitlichen in Kärnten"
entsprechend informiert und aufgefordert, ihre Mitgliedschaft beim BZÖ zu
bestätigen. "Wir lassen jeden für sich entscheiden und werden
niemanden unter Druck setzen", erklärte Petzner, der neben seiner neuen
Funktion als geschäftsführender Landesparteiobmann auch weiterhin
Generalsekretär auf Bundesebene bleiben will.
Wähler "vor den Kopf gestoßen"
"Kärnten
ist in Wahrheit unregierbar geworden", begründete Bucher seinen Wunsch
nach Neuwahlen. Viele jener Wähler, die im März 2009 ihr Kreuz beim BZÖ
gemacht hätten, seien durch die Rückkehr des FPK zur FPÖ vor den Kopf
gestoßen worden. "Wenn die ÖVP mutig ist, muss sie in Richtung
Neuwahlen denken", meint Bucher in Richtung des Koalitionspartners der
FPK.
Frei von "Machtpolitkern"
Man wolle den
rechtsliberalen Kurs des BZÖ fortsetzen. "Wir blicken in die
Zukunft und sind befreit von Personen, die nichts anderes machen, als
Machtpolitik zu betreiben", richtete Bucher seinem ehemaligen
Parteifreund Uwe Scheuch aus.
Kärnten ist eine "Lachnummer"
Kärnten sei durch
die Politik des FPK "zur Lachnummer der Nation" geworden. Bucher
will nun eine Plattform - "ein Bündnis der Vernunft" -
gründen und unterschiedliche Institutionen und auch Parteien dazu einladen,
darüber nachzudenken, "wie wir herauskommen aus dieser Situation".
Man stehe nicht mehr dazu, was die nunmehrigen FPK-Regierungsmitglieder "seit
dem 1. März 2009" gemacht hätten, meinte Petzner.
Scheuch findet's "nicht sehr klug"
FPK-Obmann Scheuch
kommentierte die Gründung einer BZÖ-Landesgruppe mit "das ist
normal, das ist zur Kenntnis zu nehmen". Bucher und Petzner würden nur
versuchen, "die freiheitliche Landesgruppe in zwei Teile zu spalten",
das halte er für "nicht sehr klug". Er wandte sich auch mit
dem Appell, "die Funktionäre nun nicht überzustrapazieren",
an seine ehemaligen Parteifreunde. Die BZÖ-Forderung nach Neuwahlen
bezeichnete er überhaupt als "skurril".