Der orange Salzburger Nationalratsabgeordnete Erich Tadler wird daher aus dem Parlamentsklub ausgeschlossen.
Der Parlamentsklub des BZÖ verliert ein weiteres Mitglied: Der Salzburger Abgeordnete Erich Tadler, dem in den vergangenen Tagen schon Abwanderungstendenzen zu den Freiheitlichen nachgesagt worden waren, soll aus dem Klub ausgeschlossen werden. Laut BZÖ-Chef Josef Bucher hat Tadler seinen Verbleib bei den Orangen an finanzielle Bedingungen geknüpft. Tadler selbst war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.
Geld fürs Bleiben
Bei einem Gespräch zwischen Bucher und
Tadler am Dienstag in Wien habe der Salzburger, der parteifrei für das BZÖ
kandidiert hatte, Geld verlangt, damit er im BZÖ-Klub bleibe. "Ich
lasse mich keinesfalls durch finanzielle Forderungen eines Abgeordneten
erpressen", meinte Bucher. Er lege keinen Wert mehr auf Tadlers
Mitarbeit und werde dessen Ausschluss bei der nächsten Klubsitzung
beantragen.
Am Ehrentisch der FPK
Der stellvertretende Salzburger BZÖ-Obmann
Markus Fauland bestätigte die Trennung von Tadler, der beim Parteitag
der "Freiheitlichen in Kärnten" (FPK) am vergangenen
Samstag am Ehrentisch gesessen war. Der Verlust halte sich "in Grenzen",
so Fauland.
Duft der Gerüchteküche
Nach Tadlers Abgang hält das
BZÖ in seinem Parlamentsklub noch 16 Abgeordnete. Hinzu kommt der derzeit
wilde Abgeordnete Gerhard Huber aus Tirol, dessen Parteifunktionen Anfang
September wegen strafrechtlich relevanter Vorwürfe ruhend gestellt worden
sind, der aber vorhat, wieder in den orangen Klub zurückzukehren. Gerüchte,
wonach auch die niederösterreichischen BZÖ-Abgeordneten Ernest Windholz und
Robert Lugar austreten wollen, haben sich bisher nicht bewahrheitet.
Letzterer hatte einen Wechsel zu den Freiheitlichen jedenfalls bereits am
Sonntag ausgeschlossen.
Noch kein eigener FPK-Klub
Ob Tadler möglicherweise zur FPK
wechselt, ist unbekannt. In der FPÖ würde er wahrscheinlich keinen Platz
finden, nachdem die FPÖ-Spitze die Aufnahme von BZÖ-Abgeordneten
ausgeschlossen hat. Dem BZÖ den Rücken gekehrt und zu den "Freiheitlichen
in Kärnten" (FPK) gewechselt sind bisher drei Abgeordnete: Martin
Strutz, Stellvertreter von FPK-Obmann Uwe Scheuch, Josef Jury und Maximilian
Linder. Für eine eigene Klubgründung, was der FPK mehr Fördergeld bringen
würde, wären fünf Abgeordnete nötig.