Nach Dementi

BZÖ-Schenk wechselt zu Team Stronach

15.03.2013

"Intrigen in der Steiermark" seien der Grund für ihren Wechsel, so Schenk.

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© APA/ROLAND SCHLAGER
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Die BZÖ-Abgeordnete Martina Schenk wechselt doch in den Parlamentsklub des Team Stronach, teilte die Partei mit. Sie soll dort den Platz von Elisabeth Kaufmann-Bruckberger einnehmen, die in die niederösterreichische Landesregierung geht. Damit sichert die 40-Jährige, die einen Wechsel noch diese Woche ausdrücklich dementiert hatte, der Fraktion des Austro-Kanadiers auch den Klubstatus, für den es mindestens fünf Abgeordnete braucht.

 

Intrigen in der Steiermark
Als Grund für ihren Wechsel zum Team Stronach nannte Martina Schenk am Freitag vor Journalisten Intrigen im BZÖ Steiermark. Am Montag hatte sie ein Überlaufen noch dementiert. Montagabend habe es eine Vorstandssitzung des BZÖ Steiermark gegeben, wo sich herausgestellt habe, dass Gerald Grosz und Harald Fischl das Ruder wieder an sich reißen wollen, erklärte Schenk. Danach habe sie viel nachgedacht und sei Mitte der Woche von Team Stronach-Klubchef Robert Lugar kontaktiert worden. Am gestrigen Donnerstag habe sie sich dann zu einem Wechsel entschieden.

BZÖ-Sprecher Rainer Widmann hat sich in einer ersten Reaktion auf den Übertritt von Martina Schenk ins Team Stronach "zutiefst betroffen und enttäuscht" gezeigt. Immerhin habe sie die ganze Woche über "nahezu beichtstuhlartig geschworen", sie gehe nicht, so Widmann Freitagmittag auf Anfrage der APA. Ausschlaggebender Grund dafür, in den "jämmerlichen" Klub des Milliardärs zu wechseln, dürfte nach Meinung des Bündnissprechers Stronachs "Wechselgeld" gewesen sein.

Aufhalten lassen will sich das BZÖ durch den Abgang nicht, das schon gar nicht nach dem "Wahlerfolg" in Kärnten, wo das Bündnis bei der Landtagswahl zwei Sitze ergattert hatte: "Wir gehen unseren Weg mit Anstand und Charakter weiter." Stronach dagegen führe in Wahrheit vor, wie korrupt das politische System sei. Er mache Politik nicht mit Inhalten, sondern mit Geld.

Weitere Wechsel
An weitere Wechsel aus dem BZÖ zu Stronach glaubt Widmann nicht: "Für alle Abgeordneten des BZÖ gilt die Unschuldsvermutung." Er lege auch für alle die Hand ins Feuer, so der Bündnissprecher. Freilich hatte das BZÖ-Obmann Josef Bucher vor kurzem noch über all seine Mandatare, also auch für Schenk, gesagt und überdies gemeint, Stronach werde sich bei seinen Abwerbungsversuchen die "letzten Zähne ausbeißen".
 

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