Beim Kampf um das Glücksspielmonopol zogen die Casinos 2009 die Samthandschuhe aus.
Das Geheim-Papier
Casinos wollten sogar bei Staatsanwalt lobbyieren!
Doch was tun? Man empfahl quasi, die Bazooka auszupacken. Intern wurden Betriebsschließungen empfohlen (Baden, NÖ). Aber: Es sollte vor allem lobbyiert werden: Es sei „hartes Lobbying einzusetzen, um die Strategie 1–3 zu erreichen“, heißt es in dem Papier.
Das Staatsunternehmen Casag wollte nicht nur vom Regierungschef abwärts alle Entscheider angehen – die Liste reicht über alle Minister, Landeshauptleute, ja sogar bei den Staatsanwaltschaften sollte Einfluss ausgeübt werden. Vor allem ging es darum, das Glücksspielgesetz zu beeinflussen, aber auch um konkrete Vergabe von Konzessionen (Veto-Recht bei Automaten-Casinos). Bis 2012 wurde auch kräftig gefördert – etwa die SPÖ-Kanzlerfeste.
„Dirty Campaigning.“ Mit der möglichen Konkurrenz wollte man eher „dirty“ umgehen: So stand etwa „Veröffentlichen, wo gesperrte Spieler spielen“ auf der Agenda. Auch von Manipulationsvorwürfen an Automaten-Betreiber ist die Rede.
Die Casag versucht, die Causa runterzuspielen: Es handle sich um ein „Arbeitspapier“. Glücksspiel-Insider sagen jedoch, es sei genau so gekommen, wie in dem Papier geplant …