Beschuldigter ehemaliger Ausbildungsleiter beschrieb angeblich chaotische Zustände beim Aufbau der neuen Einheit.
Ein ehemaliger Ausbildungsleiter für die im Aufbau befindliche berittene Polizei musste sich am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Wiener Neustadt wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten, berichteten die "Salzburger Nachrichten". Eine Polizistin war im Zuge der Ausbildung vom Pferd gefallen. Die Richterin will die Verantwortlichkeiten prüfen - vertagt.
Laut Strafantrag hätte der Beschuldigte wissen müssen, dass sich auf der Pferdesportanlage in der Militärakademie in Wiener Neustadt insgesamt 17 Löcher befanden, und die Polizistin warnen müssen. Sie brach sich ein Schlüsselbein. "Vielleicht haben wir den Falschen hier vor Gericht sitzen", stellte Bezirksrichterin Renate Schober laut der Tageszeitung fest. Projektleiter der berittenen Polizei ist Hannes Steiner, Mitarbeiter im Kabinett von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ).
"Chaotische Zustände"
Der beschuldigte Bundesheer-Oberstleutnant schilderte laut den "Salzburger Nachrichten" chaotische Zustände. Der Auftrag zur Beschaffung der Pferde sei vor Maßnahmen für die Infrastruktur ergangen. "Es gab weder Futter, Sättel noch geeignete Reiter für die angekauften Pferde. Die Anlage wurde übernommen ohne Schaufel oder Geräte für die Pflege", so der Angeklagte laut "SN". Der Heeressportverein, in dem auch er reite, habe mit Pflegern, Einstreu und Futter ausgeholfen. Bis zum Unfall habe keine kommissionelle Begehung der gesamten Anlage durch das Innenministerium stattgefunden.