Erkrankung

China-Flug war Prölls Schicksal

13.04.2011

Thrombose im Flieger aus Peking verursachte Lungeninfarkt.

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Bereits ab 14. März zeigten sich die ersten Symptome der lebensgefährlichen Krankheit bei Josef Pröll. Wann ihm klar wurde, dass er gehen will.

Josef Pröll hat gestern erstmals offen ausgesprochen, dass "die Rettungskräfte in Tirol mir das Leben gerettet haben". Es war haarscharf für den VP-Vizekanzler. Am 18. März 2011 hatte er einen ausgedehnten beidseitigen Lungeninfarkt erlitten.

Bereits vier Tage davor hatte sich die Katastrophe angekündigt: Es ist der 14. März 2011. Josef Pröll war gerade von einer Dienstreise nach Peking heimgekehrt, dann nur einen Tag in Wien und am Montag schon wieder in Brüssel beim EU-Finanzministerrat. Er klagt erstmals über Atemnot. Der Finanzminister glaubt, dass er sich auf dem Langstreckenflug verkühlt habe. In Wahrheit hat er bereits die zweite Beinthrombose erlitten.

Am Mittwoch wird Pröll in Innsbruck erwartet: Er hat dort politische Termine. Weil er sich schlecht fühlt, fährt er mit dem Zug statt wie sonst mit dem Auto.

Am Donnerstagvormittag geht der 42-jährige Josef Pröll mit Parteifreunden aus Tirol Ski fahren. Bei einer Abfahrt wird dem dreifachen Familienvater plötzlich schlecht: Er kriegt kaum noch Luft und wird sofort in sein Hotel zurückgebracht. Der Notarzt wird gerufen: Dieser stellt die richtige Diagnose: Lungenembolie.

Per Notarzthelikopter wird Josef Pröll umgehend in die Uni-Klinik Innsbruck geflogen. Es besteht akute Lebensgefahr. Jetzt zählt jede Minute. In Innsbruck erwartet ihn bereits Topkardiologe Otmar Pachinger: Via Ultraschall wird nun bereits ein "ausgedehnter, beidseitiger Lungeninfarkt" festgestellt. Pröll erhält sofort blutverdünnende Infusionen und wird an Monitore angeschlossen. Sein Team veröffentlicht die Diagnose.

Josef Pröll bleibt auf der "Normalstation" der Kardiologie in Innsbruck – allerdings wird er intensiv betreut. Die Ärzte raten ihm nun, wenig zu telefonieren und sich wirklich zu schonen. Sein Pressesprecher Daniel Kapp bleibt bei ihm in Innsbruck. Pröll ist zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, wie knapp er dem Tod entgangen ist. Nun kommt auch seine Frau Gabi nach Innsbruck. Pachinger informiert die Familie über die lebensbedrohende Krankheit.

Am 25. März wird Pröll in eine spezielle Lungen-Rehabilitationsklinik an der bayerisch-tirolerischen Grenze gebracht. Erst hier wird Pröll klar, wie knapp er einer Tragödie entgangen ist. Pröll denkt nun erstmals an "Rücktritt". Seine Partei schickt ihm Solidaritätsadressen. Pröll will zurück und nur zwei Wochen auf Kur bleiben. Jetzt steigt Prölls Frau Gabi auf die Notbremse.

Gemeinsam mit Sprecher Kapp entbindet die Pröll-Familie Arzt Pachinger für ein ÖSTERREICH-Interview von der Schweigepflicht. Die Öffentlichkeit soll die ganze Wahrheit erfahren. Pröll will nach US-Stil nichts vertuschen. Am 5. April wird klar: Pröll verlängert die Reha. Und entscheidet sich dann für das Polit-Adieu.

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