Christen-Chef Rudolf Gehring war der skurrilste Kandidat. Der Ex-Beamte freut sich über eine Luxus-Pension und fürchtet Gehirn-Chips.
Drei Tage vor der Wahl holte Rudolf Gehring dann doch die Vergangenheit ein: Der Nobody-Kandidat aus Perchtoldsdorf, NÖ, Vater von vier Töchtern (zwischen 27 und 34 Jahren alt), geht auch gut und gern als Privilegienritter durch: 5.400 Euro brutto (3.000 netto) Pension im Monat kassiert er, deckte ÖSTERREICH auf – und zwar seit dem 57. Lebensjahr. „Ich habe mir das redlich verdient und geniere mich nicht für meine schöne Pension, weil ich ein Leistungsträger bin“, sagt der Bauernsohn aus dem Pulkautal.
Angst vor implantierten Chips
Der inzwischen 61-jährige Gehring
(Ex-ÖVP-Mitglied) war einst Mitarbeiter der Landeshauptmann-Legende
Siegfried Ludwig, dann 25 Jahre lang Amtsleiter der Gemeinde Perchtoldsdorf.
Als solcher hat er keine gute Nachred’: „Wenn man sich mit ihm gut stellte,
ging es einem gut, sonst wurde man gemobbt“, so ein Bürger. Besonders für
Alleinerzieherinnen habe der konservative Christ (verheiratet mit
Ex-Volksschullehrerin Edeltraud – sie ist „Lebensschutz“-Sprecherin der
„Christen“) kein Verständnis gehabt.
Im Wahlkampf machte Gehring vor allem mit seiner Angst vor implantieren Chips Furore, die Daten im Gehirn speichern („bei den Hunden hat es angefangen“, man müsse achtsam sein). Kein Wunder, die könnten ja seine Pensionshöhe darauf speichern.